Gelsenkirchen-Buer. . So viele Viertklässler wie lange nicht wollen im Sommer 2017 zum Max-Planck-Gymnasium wechseln. Der Platz reicht allerdings nicht aus.
- Das Max-Planck-Gymnasium in Buer erreicht neue Spitzenzahl bei Anmeldungen für Sommer 2017
- Schulleiter Henrichs erwägt, bei der Stadt Aufstockung auf fünf Züge zu beantragen
- Leibniz bildet vier und das AvD drei Klassen, wenn überzählige MPG-Bewerber dorthin wechseln
Naturwissenschaften wirken magisch: Diesen Eindruck gewinnt, wer sich bei den Gymnasial-Anmeldungen das riesige Viertklässler-Interesse am MINT-Profil des Max-Planck-Gymnasiums (MPG) Buer vor Augen führt. Allein 81 Schüler machten ihr Kreuzchen beim Schwerpunkt Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Doch auch sonst übt das MPG große Anziehungskraft aus. Erneut hat es im Wettbewerb mit dem Leibniz (118 Bewerbungen) und dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium (AvD: 63) die Nase vorn mit dem neuen Spitzenwert von 138 Anmeldungen.
Was das Geheimnis des Erfolgs ist? „Gute Arbeit“, so MPG-Schulleiter Thomas Henrichs. „Die wird von den Eltern honoriert.“ Besonders stolz ist er, dass das MPG auch 60 „normale“ Anmeldungen ohne MINT-Profilbindung zählt. „Das ist eine tolle Bestätigung“, freut er sich. 2016 hatten sich 131 Schüler für sein Gymnasium entschieden, 91 davon für das MINT-Profil.
MPG muss 18 Schülern eine Absage schicken
Die Kehrseite der Medaille: Das MPG ist auf Vierzügigkeit ausgelegt, kann also maximal 120 Schüler aufnehmen. Schon 2016 musste Henrichs elf Kindern eine Absage erteilen; in diesem Jahr werden es 18 sein. Ihnen sollen Plätze am AvD angeboten werden, mit dem das MPG in der Oberstufe ohnehin kooperiert. Das Leibniz hat keine Kapazität mehr.
„Das ist schade“, bedauert Henrichs die Absagen und erwägt, die Stadt um eine Aufstockung der Zügigkeit auf fünf Klassen zu bitten. „Die Anmeldezahl wächst seit Jahren kontinuierlich. Personell ist das machbar, die räumlichen Kapazitäten müssten auch reichen.“
Leibniz-Gymnasium kann alle Schüler aufnehmen
Zügig will Henrichs die Eltern der abgelehnten 18 Schüler informieren. Ausgewählt wird nach Kriterien wie Geschwisterkinder, ausgewogenes Verhältnis zwischen Mädchen und Jungen, Muttersprachen, Schulweg und Nähe zur zuletzt besuchten Grundschule.
Das Leibniz kann alle 118 Schüler – 28 haben sich für das bilinguale Profil entschieden – aufnehmen. Dass das eigentlich auf Fünfzügigkeit ausgelegte Gymnasium nur vier Klassen bilden kann, nimmt Schulleiter Konrad Fulst, in diesem Jahr Sprecher der Gymnasien, gelassen hin. „Warum sich Kinder für die eine oder andere Schule entscheiden, ist nicht immer rational nachvollziehbar. Da spielen auch Freundschaften eine große Rolle.“ Derzeit liege MINT offenbar höher im Kurs als Bilingualität. „Vielleicht schreckt die stärkere Verbindlichkeit beim Bili-Profil auch ab.“
AvD will künftig eigenen Tag der offenen Tür anbieten
Das hält auch Schulleiter Friedrich W. Schenk für möglich, dessen dreizügig angelegtes AvD mit 63 Anmeldungen auf niedrigem Niveau stagniert (2016: 64). 17 Schüler haben sich für das Bili-, 15 Kinder für das Bläser-Profil entschieden. Mit dem am MPG abgelehnten Viertklässlern könnte er drei Klassen zu bilden.
„Wir machen nach wie vor gute Arbeit und bekommen das von den Eltern auch so rückgespiegelt“, ist er enttäuscht. Für das kommende Jahr plant er, den Tag der offenen Tür nicht mehr zeitgleich mit dem MPG anzubieten. „Wir hören, dass der eine Vormittag oft nicht für beide Schulen reicht.“