Gelsenkirchen-Buer.. Siegen und gleichzeitig verlieren: In dieser Disziplin müssen sich das Leibniz- und das Max-Planck-Gymnasium (MPG) üben. Weil sich mehr Kinder angemeldet haben als Plätze zur Verfügung stehen, müssen beide Schulen Absagen erteilen.


Siegen und gleichzeitig verlieren: In dieser Disziplin müssen sich in diesen Tagen das Leibniz- und das Max-Planck-Gymnasium (MPG) üben. Weil sich Ende Februar so viele Kinder für das Schuljahr 2016/17 angemeldet haben – am Leibniz 130, am MPG 131 – müssen beide Schulen Absagen erteilen. Davon profitieren wird das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium (AvD), das mit nur 64 Anmeldungen einen deutlichen Einbruch zu verkraften hat.

„Natürlich freuen wir uns über die große Nachfrage, das ist eine tolle Bestätigung unserer Arbeit. Aber für fünf Züge haben wir weder ausreichende räumliche noch personelle Kapazitäten“, so MPG-Leiter Thomas Henrichs. Die Fünfzügigkeit 2015/16 (129 Anmeldungen) sei lediglich ausnahmsweise genehmigt worden, weil das Gymnasium im Jahr zuvor nur dreizügig gearbeitet hatte.

Geschwisterkinder haben Vorrang

Konkret heißt das: Elf Kindern wird ein Platz am AvD angeboten, davon mindestens einem, das sich für das MINT-Profil (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) entschieden hatte. Insgesamt verzeichnet das MPG 91 MINT-Anmeldungen. Was die Auswahl angeht, so verweist Henrichs auf Kriterien aus der Ausbildungs- und Prüfungsordnung: Demnach haben Geschwisterkinder Vorrang. „Wir müssen auch auf ein ausgewogenes Verhältnis von Mädchen und Jungen, Muttersprachen, auf den Schulweg und die Nähe zur zuletzt besuchten Grundschule achten“, so Henrichs.

Das Leibniz – räumlich und personell auf Fünfzügigkeit ausgelegt – ist unterdessen wegen der hohen Nachfrage nach dem bilingualen Profil (32) dazu gezwungen, zwei bis drei Viertklässler „nachzuberaten“. Denn die zulässige Klassenstärke beträgt 25-29 Schüler. „Wir werden den Eltern dieser zwei, drei Kinder nahelegen, dass diese ans AvD wechseln, das ja auch ein bilinguales Profil anbietet. Falls sie sich für eine normale Klasse entscheiden, können sie auch am Leibniz bleiben“, so Leiter Konrad Fulst, der in diesem Jahr als Schulformsprecher der Gymnasium die „Umverteilungskonferenz“ leitete. Im Jahr zuvor hatten sich 146 Kinder am Leibniz angemeldet.

Kleine Klassen am AvD

AvD-Leiter Friedrich Schenk äußerte sich derweil enttäuscht von der Resonanz, hatte sein auf Dreizügigkeit ausgelegtes Gymnasium doch zuvor 80 (2015/16) bzw. 92 (2014/15) Anmeldungen entgegen genommen. „Eine Erklärung haben wir nicht, denn wir bieten mit Bilingualität und Bläserklasse zwei Profile an und machen gute Arbeit.“ Fakt sei aber, dass der Jahrgang von Schülern mit Gymnasialempfehlung in Buer um 28 Kinder kleiner gewesen sei als 2015; zudem habe die Zahl der AvD-Anmeldungen aus Herten im Laufe der Zeit um eine Klassenstärke abgenommen. Ob der Gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne besonderen Förderbedarf Eltern abschrecke, darüber wollte Schenk nicht spekulieren. „Aber zwei, drei Eltern haben ausdrücklich gesagt, dass ihr Kind nicht in die Inklusionsklasse soll.“

Geplant ist nun, drei Klassen zu bilden: eine bilinguale mit derzeit 24 Kindern, eine ohne Profil und eine gemischte, in der 14 Bläser-Schüler unterkommen. Aufgestockt werden die beiden letzteren mit den elf am MPG angemeldeten Kindern, eventuell auch mit solchen aus internationalen Förderklassen, „so dass am Ende mit je etwa 25 Kindern eine Größe erreicht ist, in der sehr gute pädagogische Bedingungen herrschen.“