Gelsenkirchen. . Uwe Gerwin (55) übernimmt die Leitung des neuen Verwaltungs-Referats 47 für Integration. Das bündelt die Aufgaben von drei Stabsstellen.

  • Die Stabsstellen Kommunales Integrationszentrum, Zuwanderung EU Südost und Flüchtlinge gehen im neuen Referat 47 auf
  • Referatsleiter ist Uwe Gerwin, dem Oberbürgermeister Frank Baranowski am Mittwoch die Bestellungsurkunde überreichte
  • Der 55-jährige sagte: „Die Unterbringung der Flüchtlinge haben wir gut hingekriegt. Jetzt kommt der Marathon: Integration“

Vorbei ist die Zeit von drei Stabsstellen, die mit derselben Zielsetzung gearbeitet haben: Integration von Menschen mit Zuwanderungs- und Fluchtgeschichte. Die Aufgaben sind ab sofort Bestandteil des Regelsystems der Verwaltung.

Der Einsatz des Kommunalen Integrationszentrums Gelsenkirchen (KIGE) sowie der beiden Stabsstellen für Zuwanderung EU Südost und Flüchtlinge werden ab sofort im neu geschaffenen Referat 47 gebündelt. Die Leitung übernimmt Uwe Gerwin. Der 55-Jährige leitete bisher die Stabsstelle Zuwanderung. Angedockt ist sein neues Referat an den Vorstandsbereich für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration von Stadträtin Annette Berg. Und in deren Beisein überreichte Oberbürgermeister Frank Baranowski am Dienstag die Bestellungsurkunde an den „frischgebackenen“ Referatsleiter und langjährigen Verwaltungsmitarbeiter.

IFÖ-Schüler ins schulische Regelsystem integrieren

Die Aufgaben des neuen Referats und seiner 22 Mitarbeiter – drei weitere sind vom NRW-Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales (MAIS) zugesagt worden – sind ambitioniert. Allein der Bildungsbereich ist eine Herausforderung für sich: Internationale Förderklassen (mit aktuell 2400 Kindern und Jugendlichen) und Übergangsmanagement ins schulische Regelsystem, Potenzialförderung, Elternprojekte oder etwa Abi-Crash-Kurse stehen auf dem „Stundenplan“. Dann der Bereich Sprachkurse für Erwachsene mit dem Ziel, passgenaue Angebote und umgehende Vermittlungen einzustielen und drittens der Aufgabenbereich Flüchtlinge, bei dem die Priorität der zügigen Sicherstellung gesellschaftlicher Teilhabe gesetzt ist.

„Wir bündeln unsere Energien“

Dem im sozialintegrativen Bereich erprobten neuen Referatsleiter ist das Aufgabenspektrum auf den Leib geschrieben. „Der Ressort übergreifende Ansatz ist für mich interessant. Das hat mit von der Grundphilosophie total gut gefallen“, sagte Gerwin am Dienstag. Alle Menschen, die hier leben wollen – gleich welcher Herkunft –, sollen die gleichen Chancen haben. „Und wir bündeln dafür unsere Energien“, so der 55-Jährige.

Klassische Migrationsarbeit

Stadträtin Berg betonte bei dieser Gelegenheit, dass Gelsenkirchen mit dem neuen Referat ein besonderes Zeichen dafür setze, mit welcher Ernsthaftigkeit die Stadt das Thema Integration angehe.

Uwe Gerwin (55, m.) erhielt am Dienstag die Bestellungsurkunde als Referatsleiter von Oberbürgermeister Frank Baranowski und Sozialdezernentin Annette Berg.
Uwe Gerwin (55, m.) erhielt am Dienstag die Bestellungsurkunde als Referatsleiter von Oberbürgermeister Frank Baranowski und Sozialdezernentin Annette Berg. © Martin Möller

Bei allen Bemühungen um die Förderung von Sprache, Bildung, Arbeit und sozialem Miteinander in den Stadtquartieren dürfe allerdings eines nicht zu kurz kommen, sagte Gerwin: die klassische Migrationsarbeit. „Das ist wichtig, das ist Basis in dieser Kommune.“

Auch an diesem Thema ist man im neuen Referat – dem dritten, das in der Amtszeit von OB Baranowski eingerichtet wurde – dran: Prävention gegen Extremismus.

>>> LEITUNG AM 15. FEBRUAR ÜBERNOMMEN

Als Jugendpfleger und Fachberater für die städtischen Kitas hat Uwe Gerwin im Mai 1991 bei der Stadt angefangen. Von 2002 bis 2014 war der Vater von drei erwachsenen Töchtern Koordinator des Programms Soziale Stadt GE-Südost, bevor er 2014 die Leitung der Stabsstelle Zuwanderung übernahm.

Der Diplom-Pädagoge hat seine neue Aufgabe am 15. Februar übernommen.