Gelsenkirchen. . Seit 2012 klaffte am Erlenbruch in Gelsenkirchen eine Lücke nach dem Aldi-Brand. Nun entstehen hier 24 barrierearme Wohnungen – maßgeschneidert.
Es ist kein gewinnträchtiges Filetstück, dessen Bebauung die Gelsenkirchener gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbh (ggw) jetzt gestartet hat. 24 barrierearme, moderne Wohnungen für Mieter mit Wohnberechtigungsschein, also Menschen mit niedrigem Einkommen, entstehen ab sofort auf dem Gelände an der Ecke Erlenbruch/ Erichstraße. 2018 sollen sie bezugsfertig sein.
Auf dem Gelände stand bis 2012 ein Aldi-Markt, der komplett ausbrannte. Der Discounter baute in Sichtweite eine neue Filiale mitten ins Nahversorgungszentrum. Lange ärgerte der Schandfleck auf dem abgebrannten Areal die Anwohner, jetzt wird die Lücke geschlossen. Ein wichtiger Beitrag zur Stadterneuerung sei diese Art von Lückenschluss, betonte Oberbürgermeister Frank Baranowski beim ersten Spatenstich auf dem Gelände. Er sei sehr froh, dass die ggw mit Unterstützung der NRW-Bank dabei helfe, Menschen aller Altersgruppen das Leben in ihrem angestammten Quartier in seniorengerechten Wohnungen zu ermöglichen. Es sei wichtig, dies flächendeckend in der ganzen Stadt anzubieten.
Wohnungen für Alleinstehende und Paare
Der Standort in Hüllen sei dank seiner guten Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr und das benachbarte Nahversorgungszentrum ideal für eine derartige Nutzung. Die ggw nannte Baranowski einen „wichtigen Motor“ für die Stadterneuerung. „Wenn wir die ggw nicht hätten, wir müssten sie erfinden!“, lobte er das Engagement des Unternehmens.
Die Wohnungen im Erlenbruch werden 45 bis 70 Quadratmeter groß sein, gedacht für Alleinstehende und Paare. Zwei Einheiten sind zudem rollstuhlgerecht ausgestattet, alle haben einen Balkon und einen Stellplatz. 3,3 Millionen Euro investiert die ggw mit dem Projekt in eine Gesamtwohnfläche von 1210 Quadratmeter. Die Miete wird 5,25 Euro je Quadratmeter betragen plus gut zwei Euro Nebenkosten. Zwar gebe es bereits Anfragen von möglichen Mietern. Die Vermietung will die ggw aber erst angehen, wenn der Rohbau steht.
100 Millionen Euro in den nächsten sechs Jahren
Fast 30 Projekte will die ggw in den nächsten sechs Jahren in Gelsenkirchen umsetzen, darunter Modernisierungen ebenso wie Wohn- und Kita-Neubauten. Die Investitionskosten schätzt Förster auf 100 Millionen Euro. „Wir investieren so viel wie die Dortmunder und Bochumer Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften zusammen“, rechnete Harald Förster den Gästen bei der Präsentation zum ersten Spatenstich stolz vor. Solche kleinen Projekte seien für private Unternehmen uninteressant, weil mit viel Mühe und wenig Ertrag verbunden. „Unsere Aufgabe ist nicht, die Kassen der Stadt zu füllen, sondern gutes Wohnen zu ermöglichen“, erläuterte er das Selbstverständnis.
Architektur an Umfeld angepasst
Sandra Wessels vom Architekturbüro Wallmeier Stummbillig betont: „Wir haben die Architektur an die Bebauung im Umfeld angepasst. Das heißt, an der Erichstraße vierstöckig, am Erlenbruch dreistöckig. Und auch der spitze Winkel an der Straßenecke ist wiederhergestellt.“