Gelsenkirchen. . Soldaten sollen in Gelsenkirchen nicht länger Minderjährige an Schulen und Jugendeinrichtungen für das Militär werben. Berufsmessen stehen an.

Der Jugendring bekräftigt seine Forderung, dass Bundeswehrsoldaten nicht in Gelsenkirchener Schulen kommen sollten, um für eine Karriere beim Militär zu werben. Gymnasien in Buer haben Soldaten zu Berufsmessen und -seminaren eingeladen, die im Februar stattfinden.

Bei Schulen, Jugendzentren und dem Berufsinformationszentrum (Biz) „sind nun die Verantwortlichen am Zug, entsprechend im Interesse der Jugendlichen zu handeln“, sagt Susanne Franke, Vorsitzende des Jugendrings.
Bei Schulen, Jugendzentren und dem Berufsinformationszentrum (Biz) „sind nun die Verantwortlichen am Zug, entsprechend im Interesse der Jugendlichen zu handeln“, sagt Susanne Franke, Vorsitzende des Jugendrings. © Martin Möller

Ebenso wenig solle der Bundeswehr gestattet werden, in Jugendeinrichtungen und im Berufsinformationszentrum (Biz) zu werben, fordert der Jugendring weiter. Diese Position hat er bereits im vergangenen Jahr mit einer Resolution deutlich gemacht. Ihm sind rund 30 örtliche Jugendorganisationen angeschlossen, darunter die DGB-Jugend und die Falken.

Bundeswehr bei Berufsmessen

Bei Schulen, Jugendzentren und dem Biz „sind nun die Verantwortlichen am Zug, entsprechend im Interesse der Jugendlichen zu handeln“, sagt die Jugendringsvorsitzende Susanne Franke. Doch die Schulleiter in Buer berufen sich darauf, bei den Einladungen zu den Berufsmessen nur dem Wunsch ihrer Schüler entsprochen zu haben, und auch die Stadtschülersprecherin Seçil Çinar begrüßt, dass die Bundeswehr an schulischen Berufsinformationsveranstaltungen teilnimmt.

Franke verweist jedoch darauf, dass die Bundeswehr auch Minderjährige einstellt, 1576 Jugendliche würden dort arbeiten (November 2016). „Wer sich über Berufe bei der Bundeswehr informieren will, kann das ja privat tun, aber Soldaten gehören nicht in die Schulen“, sagt Franke. Zudem beteiligten sich viele Schulen, auch in Gelsenkirchen, am jährlichen Red Hand Day gegen Kindersoldaten. „Dass sie dann auch die Bundeswehr zu einem Karrieretag in Klasse 10 und 11 einladen, ist für uns unverständlich.“