Gelsenkirchen. . Für die „Bloodtypes“-Sängerin Verena Schäfers-Southerland war das Konzert im Laden ohne Namen in Buer ein Heimspiel. Ein phonstarkes Heimspiel.

Blutverschmierte weiße T-Shirts, rotzige Attitüde, laute Instrumente und eine klangvolle Stimme: Wer es sich am Sonntagabend nicht zuhause vor dem TV mit Kuscheldecke gemütlich gemacht hatte, konnte eine Show mit Karacho live im Lokal ohne Namen, auch „Fuck“ genannt, erleben. „The Bloodtypes“ aus Portland, Oregon, derzeit auf Europa-Tour, gastierten an Hagenstraße 56.

Die ersten Schlagzeugklänge ließen einige Besucher zusammenzucken: Laut, schnell und mit ordentlich Pfeffer wurde das Lokal ohne Namen beschallt. Aber: Den Punkrock konnte man nicht nur hören, sondern auch sehen. Mal hüpfend, mal tanzend, bisweilen mit Hüftschwung – gerade Frontfrau „Schneck Tourniquet“ gab ordentlich Gas.

Lautstark und mit vielen Anekdoten

Mit rot-schwarzer Mähne, Minirock und T-Shirt mit Kunstblut räkelte sich die Sängerin, die eigentlich Verena Schäfers-Sutherland heißt, auf der Bühne oder tänzelte am Publikum entlang. Auch ihre drei Mitstreiter, mit Sonnenbrille, sorgten ganz sicher nicht für Langeweile und leise Töne. Allein die kurzen Anekdoten zwischen den Songs senkten die Dezibel-Zahl im „Fuck“.

Unterstützung gab es vom Papa der in Gelsenkirchen aufgewachsenen Sängerin, die ihrer großen Liebe (Bloodtypes-Keyboarder Jesse Sutherland) nach Oregon in die USA folgte. Er tanzte, klatschte und sang an mancher Stelle mit. Aber auch die Mama scheint Fan zu sein. „Jetzt spielen wir den Song, den Mama als Klingelton auf dem Handy hat“, kündigte „Schneck“ an. Zum Repertoire des ansonsten eher lauten Quartetts zählt auch ein Liebessong: ein melancholisches Stück, von „Schneck Tourniquet“ ins Mikrofon gehaucht, darüber, wie sie ihren Jesse kennenlernte. Und zum Ende bekannte sie: „Früher war es mein Traum, hier auftreten zu dürfen. Er hat sich jetzt erfüllt.“