Gelsenkirchen. . Vor acht Jahren wanderte Verena Schäfers-Sutherland in die USA aus und gründete mit ihrem Ehemann eine Punkband: „The Bloodtypes“ spielen im Fuck.

  • Vor acht Jahren wanderte die Gelsenkirchenerin Verena Schäfers-Sutherland in die USA aus – und heiratete dort einen Amerikaner
  • Zusammen mit ihrem Ehemann Jesse und zwei weiteren Musikern gründete sie in Portland die Band „The Bloodtypes“
  • Im Januar ist die Band auf Europa-Tour – und macht am Sonntag, 22. Januar, im „Lokal ohne Namen“ in Buer Station

Vor acht Jahren ist die Gelsenkirchenerin Verena Schäfers in die USA ausgewandert – und wurde Frontfrau „Schneck Tourniquet“ der Punkband „Bloodtypes“.

Am Sonntag, 22. Januar, ist sie nach langer Zeit wieder zurück in ihrer alten Heimat, denn „The Bloodtypes“ sind gerade auf Europa-Tournee und machen ab 18 Uhr im Lokal ohne Namen an der Hagenstraße 56 Station.

19 Konzerte in dreieinhalb Wochen

„Wir haben in diesem Januar insgesamt 19 Konzerte in 3,5 Wochen“, erzählt die Wahl-Portlanderin, die Gelsenkirchen einst für ihren Traummann verließ: „2007 hatte ich den charmanten Keyboarder von den Epoxies, Fritz Moxie Static, der im richtigen Leben Jesse Sutherland heißt, auf einem Konzert seiner Band erst in Köln kurz getroffen und dann in Düsseldorf näher kennen gelernt. Ich wusste sofort, dass er der Richtige für mich war, das war fast schon ‘ne Bravo-Foto-Lovestory. Wir haben dann zwei Jahre lang eine Fernbeziehung geführt, bis ich dann im März 2009 rüber gezogen bin in die USA und wir geheiratet haben.“

Seitdem lebt das Paar in Portland, Oregon, das sich in den vergangenen Jahren zur angesagtesten Stadt in Nordamerika gemausert hat. „Portland ist keine typische Großstadt, sondern eher klein und familiär. Sehr entspannt, politisch liberal, inmitten wunderbarer Natur gelegen“, schwärmt Verena Schäfers-Sutherland. „Die Musikszene ist auch einmalig, da ist jeden Abend ‘ne Menge los und jeder war schon mal mit jedem in ‘ner Band, hat man so das Gefühl.“

2010 wurde die Band in Oregon gegründet

Verena Schäfers-Sutherland erfand den Bandnamen „The Bloodtypes“, weil sie dann so gruselige Bühnenoutfits wie dieses tragen kann.
Verena Schäfers-Sutherland erfand den Bandnamen „The Bloodtypes“, weil sie dann so gruselige Bühnenoutfits wie dieses tragen kann. © Sebastian Konopka

Zusammen mit ihrem Ehemann Jesse Sutherland gründete die Gelsenkirchenerin im Jahr 2010 mit den Musikern Frehly und Matt O Dermic die Band „The Bloodtypes“: „Den Bandnamen hatte ich mir ausgedacht, weil ich die Möglichkeiten, die sich da für Bühnenoutfits boten, so lustig fand. Erst war es den Anderen zu albern, aber dann hat es ihnen doch gefallen“, erinnert sich die Frontfrau. Das Konzept der Band, mit coolen Bühnenshows und einer Mischung aus Punk und New Wave dem „bärtigen Urban Folk-Rock“ etwas entgegenzusetzen, ging auf: Beim europäischen Plattenlabel „P. Trash Records“ erschien 2012 das erste Album. Auch wenn Drummer Matt O Dermic sich inzwischen aus der Band verabschiedet hat und vor einem halben Jahr durch Spizz Spasm ersetzt wurde, wirken die „Bloodtypes“ nicht blutleer.

Die Gelsenkirchenerin vermisst das deutsche Brot

Und Verena Schäfers-Sutherland kann sich eine Rückkehr nach Gelsenkirchen vorerst nicht vorstellen – auch wenn sie kein Fan von Donald Trump ist, der am gestrigen Freitag zum Präsidenten gekürt wurde. „Es ist natürlich sehr nostalgisch, wieder in Gelsenkirchen zu sein. Ich vermisse meine Familie ziemlich oft, und es ist immer schön, alle zu sehen. Ich kenne immer noch die meisten Ecken, und es werden viele Erinnerungen wach – viele gute, aber auch eben nicht besonders glorreiche Momente. Ich genieße jeden Besuch, aber merke auch, dass ich hier nicht mehr zu Hause bin. Wenn ich in den USA bin, vermisse ich allerdings das deutsche Brot und die Industriekultur hier“, erzählt sie.

>>Info: Trotz Musikkarriere ist Verena Schäfers-Sutherland realistisch geblieben. „Punk doesn’t pay the bills“, sagt sie weise. Und erzählt: „Ich bin Dozentin an zwei verschieden Colleges in den USA und unterrichte dort Englisch als Fremdsprache, vornehmlich akademisches Schreiben.“

Mehr Informationen zur Band und allen Tourdaten gibt es im Internet auf thebloodtypes.com.