Gelsenkirchen. . Herz, Galle, Speiseröhre – für Schmerzen im Oberbauch gibt es viele Ursachen. Welche und was getan werden kann, erläutert das WAZ-Medizinforum.
- Ursachen für Schmerzen im Oberbauch sind vielfältig und werden häufig lange vergeblich gesucht
- Palette reicht vom Gallenstein über Magengeschwür oder Speiseröhrenentzündung bis zum Herzinfarkt
- Forum erläutert Diagnoseverfahren, medikamentöse Therapie, Operationsmöglichkeiten und Nachsorge
Wenn der Bauch kneift, drückt oder gar heftig zieht und schmerzt, kann es unterschiedlichste Gründe dafür geben. Mit dem „unspezifischen Oberbauchschmerz“ und dessen möglichen Ursachen befasst sich daher das nächste WAZ-Medizinforum mit den Evangelischen Kliniken an der Munckelstraße am Mittwoch, 22. Februar, ab 18 Uhr.
Das Thema wird in dem Rahmen aus vielen Blickwinkeln beleuchtet: Den ersten Part – aus gastro-enterologischer Sicht, also mit dem Fokus auf Magen-Darm-Erkrankungen verschiedenster Art wie Gallenblasenentzündungen oder die weit verbreiteten Reflux-Erkrankungen – sowie eine allgemeine Einführung übernimmt Dr. Jörn-Eike Scholle, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Diabetologie, Kardiologie und allgemeine Innere Medizin. Seine Klinik ist in der Regel die erste Anlaufstelle, wenn es um die Abklärung von unklaren Oberbauchbeschwerden geht.
Herz, Galle und Speiseröhre können Verursacher sein
Zwar wird in der Regel versucht, auch ambulant per Magenspiegelung etwa zu klären, was die Ursache sein könnte. Doch auch das bringt nicht immer ein Ergebnis. Und in der Klinik gibt es weitergehende diagnostische Möglichkeiten wie endoskopischen Ultraschall, Endosonographie genannt. Zudem kommt mancher Patient auch mit dem Notarztwagen aufgrund akuter Schmerzen wie etwa bei Gallensteinen ins Haus. Ein Leiden übrigens, das sich aufgrund der allzu üppigen Ernährung vieler Menschen immer weiter ausbreitet.
Abzuklären ist bei akuten Schmerzen im Oberbauch eingangs ebenfalls, ob ein Herzinfarkt vorliegt. Auch das kann im Einzelfall Hintergrund starker, unspezifischer Schmerzen im Oberbauchbereich sein.
Wenn der Schmerz Folge einer Tumorerkrankung ist
Beleuchtet werden bei dem Forum aber auch Oberbauchschmerzen mit onkologischen Ursachen. Zwar verursachen Tumore in der Regel keine Schmerzen. Wenn aber etwa ein Krebsgeschwür die Magenwand perforiert hat, kann es dennoch zu Schmerzen kommen. Dr. Marc Hemeier, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Onkologie und Hämatologie, wird in dem Rahmen über neue Therapieverfahren und neue Medikamente und Möglichkeiten medikamentöser Behandlung vor einem chirurgischen Eingriff (neoadjuvant) informieren. Dabei gibt es viele neue Erkenntnisse, die selbst bei Bauchspeicheldrüsenkrebs eine deutlich verlängerte Überlebenszeit ermöglichen.
Hemeier wird auch berichten über Nachsorgemöglichkeiten im Haus und ambulant, die zu seinem Bedauern nicht bei allen Krebserkrankungen als Standard von den Krankenkassen eingeplant werden.
Wann eine Operation angezeigt ist
Wann und wie der Chirurg zum Einsatz kommt bei Oberbauchbeschwerden wird Dr. Hubertus Stephanus Nottberg, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, erläutern. Wenn es etwa um die komplette Entfernung von Gewebe oder Tumoren geht, ist das endoskopisch nicht immer möglich. Nottberg wird erläutern, in welchen Fällen operiert werden muss, wie die Vor- und Nachbereitung abgestimmt wird und was möglich ist.
Im Anschluss an die Vorträge besteht auch diesmal die Möglichkeit, Fragen an die Experten zu stellen. Zudem stehen diese im Anschluss an die Veranstaltung auch für individuelle Fragen unter vier Augen zur Verfügung. Dazu laden die Kliniken zu einem Imbiss.
Die Moderation an dem Abend übernimmt WAZ-Redakteurin Sibylle Raudies.
Anmeldung ab Donnerstag, 19. Januar, möglich
>> Die Teilnahme am WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 22. Februar, ab 18 Uhr im Seminarraum der Evangelischen Kliniken, Munckelstraße 27, ist für WAZ-Leser wie immer kostenfrei. Um verbindliche Anmeldung wird jedoch gebeten, und zwar ab Donnerstag, 19. Januar, unter der gebührenfreien Festnetzrufnummer mit direktem Ansprechpartner 0201 804 8058.