Der Bundestagskandidat der Grünen fordert eine Kandidatendiskussion über die "entscheidende Frage von Krieg und Frieden".

Robert Zion verlangt Podiumsdiskussion zu Afghanistan in Gelsenkirchen” lautet die Überschrift einer Pressemitteilung der Grünen. Wer eine solche Debatte mit allen Gelsenkirchener Bundestagskandidaten denn ausrichten soll, verrät Zion zwar nicht. An seiner Position lässt der Grüne Bundestagskandidat aber keinen Zweifel: Er fordert eine Beendigung des Afghanistan-Krieges und die Abzug der Bundeswehr „bis spätestens Ende 2010”. Die Bürger hätten ein Anrecht darauf, dass in der „entscheidenden Frage von Krieg und Frieden ihr Wort gehört wird und die Positionen der Bewerber für den Bundestag in Gelsenkirchen klar auf den Tisch kommen”.

Mit dem Ruf nach einer „Podiumsdiskussion” steht Zion bei seinen Konkurrenten isoliert da. FDP-Direktkandidat Marco Buschmann wirft seinem Konkurrenten vor, das Thema zu instrumentalisieren: „Wer glaubt, damit Wahlkampf machen zu können, hat nicht verstanden, wie ernst die Lage ist”, so Buschmann auf WAZ-Anfrage. Ein sofortiger oder rascher Abzug würde noch mehr Menschenleben kosten und die Situation in Afghanistan deutlich verschlimmern. Und: Ein festes Abzugsdatum würde den Taliban in die Hände spielen.

Die Bundestagsabgeordneten Wolfgang Meckelburg (CDU) und Joachim Poß (SPD) teilen diese Auffassung. Er würde sich aber grundsätzlich gegen eine Diskussion nicht sperren, erklärt der Sozialdemokrat - wenn es denn einen neutralen Ausrichter geben würde. Joachim Poß betont aber auch, dass Robert Zion bei den Grünen eine „Einzelposition” einnehme. Bundestags-Spitzenkandidat Jürgen Trittin sei beispielsweise anderer Ansicht als sein Gelsenkirchener Parteifreund.

Die Linke fordert auf Plakaten den sofortigen Abzug aus Afghanistan, könnte an einer von Zion geforderten Diskussion nicht teilnehmen - hat sie es doch bekanntlich in Gelsenkirchen regelrecht verschlafen, einen Direktkandidaten aufzustellen.