WAZ-Redakteur Ulrich Dörner sprach vor dem Fan-Fest Konzert am Dienstagabend im Sportparadies mit dem Reggae-Musiker Gentleman.

Vor zwei Jahren hast Du das letzte Mal in Gelsenkirchen im fast ausverkauften Amphitheater gespielt. Hast Du vielleicht sogar eine besondere Beziehung zu der Stadt beziehungsweise zum Ruhrgebiet? Gentleman: Was mir hier im Ruhrgebiet immer wieder auffällt: Die Leute sind super ehrlich und sehr offen. Das fordert mir großen Respekt ab, auch der Vibe bei Konzerten ist ein besonderer. Zu Gelsenkirchen oder vielmehr zu Schalke habe ich insofern einen bestimmten Bezug, weil mich vor gut drei Jahren mal Rudi Assauer zu einem Spiel in die Schalke-Arena eingeladen hat. Das war damals der größte Wunsch eines krebskranken Jungen aus der Gemeinde meines Vaters, der ja Pfarrer ist. Und Rudi Assauer hat sofort zugesagt. Ein feiner Kerl.

Jetzt spielst Du im Rahmen des Public-Viewing-Fan-Festes. Interessierst Du dich überhaupt für Fußball? Gentleman: Interessieren? Fußball ist meine zweite Religion. Ich bin als Kölner natürlich riesiger Anhänger des FC und habe selbstverständlich eine Dauerkarte. Mein Bruder wurde übrigens damals in der D-Jugend von Christoph Daum gecoacht. Wegen meiner Leidenschaft für Fußball spiele ich sehr gerne bei solchen Fan-Festen, gestern hatten wir beim Public Viewing in Innsbruck ein Konzert.

Deine Affinität zu Jamaika im Allgemeinen und Reggae im Besonderen ist ja weiß Gott keine Attitüde. Wieviel bedeutet Dir beides? Gentleman: Abgesehen davon, dass Köln die geilste Stadt der Welt ist, bin ich immer wieder für längere Zeit in Jamaika, vor allem, wenn wir dort neue Songs oder Alben produzieren. Reggaemusik geht ja weit übers Entertainment hinaus und steht mittlerweile für Globalisierung. Mich fasziniert auch die spirituelle Seite, die Verknüpfung von Musik und Religion und vieles mehr.