Gelsenkirchen. Mit 63 der 65 Stimmen: Kreisparteichef Oliver Wittke wurde am Dienstagabend von Parteifreunden zum Kandidaten nominiert.

Das wichtigste Ergebnis vorweg: CDU-Kreisparteichef und MdB Oliver Wittke soll für die Union im Wahlkreis 123 – also Gelsenkirchen – bei der Bundestagswahl 2017 wieder ins Rennen gehen. Und im besten Fall erneut in den Bundestag einziehen. Mit einem nahezu sozialistischen Ergebnis wählten ihn die Parteifreunde beim „Doppelpack“ Mitgliederversammlung und Kreispartteig am Dienstagabend im evangelischen Gemeindezentrum an der Buddestraße: 63 der 65 Stimmberechtigten votierten mit Ja; es gab eine Nein-Stimme und eine Enthaltung.

Zuvor hatte sich Wittke, rhetorisch geschliffen wie immer, für den Wahlkampf mit und für die CDU empfohlen. Zu den ersten Gratulanten gehörte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Jens Spahn, MdB. Der dann erst einmal den von ihm offensichtlich äußerst wertgeschätzten Bocholter Landrat Kai Zwicker zitierte. „Ein Nachteil von Oliver Wittke: Er ist Schalke-Fan.“ Ob Spahn wohl schon ahnte, womit ihn die Gelsenkirchener Parteifreunde am Ende überraschten? Genau, mit der Einladung zu einem Heimspiel der königsblauen Knappen.

Spahn: Es geht uns gut wie nie

Doch vorher stand CDU pur im Mittelpunkt. Spahns (Wahlkampf-) Thema: „Wohlstand, Sicherheit, Stabilität für Deutschland und Europa“. Just, als der Staatssekretär aus dem Schäuble-Ministerium sagte: „Es geht uns gut“, läuteten die Glocken der ev. Kirche. „Wir sind die Lokomotive in Europa“, charakterisierte er Deutschland unter der politischen Führung der Merkel-Regierung. „Ich habe immer dafür gekämpft, dass wir aufhören, Schulden zu machen.“ 2014 sei das erstmals gelungen, 2015 habe es einen Überschuss von 13 Milliarden Euro gegeben und bis 2020 sollen keine neuen Schulden hinzu kommen. „Das ist historisch, das ist einmalig. Und ja, die Zinsen sind niedrig. Dabei macht aber aus, wer den Finanzminister stellt. In NRW haut die Rot-Grüne Landesregierung nur so raus.“ So!

Stadtverordnete und Landtagskandidatin Christina Totzeck leitete dann die Abstimmung zur Satzungsänderung im Sinne der angestrebten modernen Parteiarbeit ein. Ergebnis: Die notwendige zwei Drittel-Mehrheit wurde sogar überschritten – die CDU bekommt einen Mitgliederbeauftragten.