Gelsenkirchen. . Im Tierheim in Erle fand zum ersten Mal der „Mops Day“ statt. Mehrere hundert Menschen und ihre Vierbeiner kamen aus ganz Deutschland.

• Die Besitzer kamen zum Teil von weit her angereist. Höhepunkt des Tages war ein Mops-Rennen.
• Aussteller aus ganz Deutschland verkauften Kurioses wie Regencapes oder Halstücher.
• Für die Hundebesitzer ist der Hund ein Familienmitglied, für einige sogar wie Kinder.

„Ru-diiee!“ Herrchen ruft. Rudi kommt. Freudig kehrt der kleine schwarze Mopsrüde zurück und heimst damit den Respekt eines anderen Hundehalters ein. „Oh, der hört ja.“ Herrchen ist stolz auf Rudi. „Ja, unsere Hunde hören.“ Selbstverständlich ist das hier und heute nicht, beim ersten „Mops Day“ im Tierheim. Der Mops nämlich hat einen eigenen Kopf. Genau deswegen lieben ihn die meisten hier.

Auch Veranstalterin Dana Bihsa ist „mopsverrückt“. So sagt sie es selbst. „Ich wollte immer einen Mops haben. Aber wir hatten zu Hause größere Hunde. Als ich mit meinem Partner zusammengezogen bin, haben wir die Möbel gekauft und dann sofort einen Mops.“ Nicht ohne Folgen. „Ich kenne niemanden, der einen Mops hat und normal ist. Der Mops ist einzigartig, kein richtiger Hund“, versucht sie zu beschreiben. Im Vorbeigehen mischt sich eine Mopshalterin ein: „Der Mops ist ein Seelen-Dieb“, sagt Asia Brandt. Sie ist eigens aus Hamburg angereist. „Ich habe zwei Kinder. Dann holte ich mir zwei Möpse. Jetzt beschweren sich meine Kinder, dass ich die mehr bemuttere als sie.“ – „Die verzaubern einen irgendwie“, findet auch Dana Bihsa. „Jeder, der einen Mops hatte, will nicht mehr ohne sein.“

„Liebenswerteste Hunde der Welt“

Mehrere hundert Menschen drängen sich auf der großen Wiese neben dem Tierheim. Dazu entsprechend viele Möpse, kleine, größere, dunkle, helle, gemütliche, recht freche. Die meisten sind Fußgänger. Ein paar werden geschoben – im extra konzipierten Wagen, der an einen Kinderwagen erinnert. Darin sitzt Emily. Herrchen schiebt, Frauchen shoppt. Natürlich alles für den Hund. Janette und Axel Schauer sind mit Emily aus Hannover angereist. „Wir fahren immer zu den Mopstreffen in Deutschland. In zwei Wochen sind wir in Nürnberg“, erzählt Janette Schauer, dass man hier eben Gleichgesinnte trifft. Hier ist jeder „mopsverrückt“.

Der Mops ist für alle ein Familienmitglied. „Für mich sind die Möpse Kinder“, sagt Dana Bihsa, die mit ihrer Begeisterung auch ihren Freund ansteckte. „Wenn der Mops erst einmal da ist, sind die genauso im Mops-Wahn“, erklärt sie, dass ein Mops sicher nicht unmännlich ist. „Mein Freund ist ganz stolz auf seinen Mops.“ Dafür hat auch Thomas Kistinger am Nebentisch Verständnis: „Ich bin mopsbekloppt“, sagt er und lacht. „Die Tochter steckt einen da an. Alle sind jetzt verrückt nach dem Hund. Sogar die Oma.“ Auch Daniel aus Essen steht zu seiner Mops-Liebe. „Wir haben drei Möpse und ich kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Es sind die liebenswertesten Hunde der Welt.“ Und wie schauen ihn die anderen Männer an, wenn er, junger Mann mit tätowierten Armen, mit drei Möpsen Gassi geht? „Ich habe damit kein Problem. Ich schäme mich nicht für meine Möpse.“

Hund und Halter im Partnerlook

An vielen Ständen gibt es alles rund um den Mops. Das lag Dana Bihsa am Herzen. Sie holte Aussteller aus dem ganzen Land her, die Kurioses anbieten. Bahar Eggers bietet an ihrem Stand Mode für Hund und Halter an. Ein Schal im selben Design ist da noch harmlos. Sie hat auch Regencapes aus demselben Material im Angebot.

„Ich habe selbst einen Mops und finde es toll, wenn wir gleich aussehen. Ich habe für uns etwas genäht und dachte dann, das ist vielleicht auch etwas für andere Leute.“ Ist es. Aber nicht für jeden hier. „Das muss nicht unbedingt sein“, findet Petra Gartzke. Sie ist zum ersten Mal bei einem Treffen für Mopshalter, kommt sonst zu den sonntäglichen Treffen des Forums, das Dana Bihsa ins Leben rief, damit Gleichgesinnte einander treffen. Besonders gespannt ist die Besucherin auf das Mops-Rennen, den Höhepunkt des Tages. „Meiner würde freiwillig nicht laufen“, verrät sie.

Mops-Tag in Gelsenkirchen

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Andere Möpse haben es auch lieber ruhig. „Es gibt zwei Arten von Möpsen“, erklärt Dana Bihsa. Ihre Frida liebt die Rennen. Die sei aber auch aus einer neuen Zuchtreihe, wo man wieder Wert auf die Gesundheit des Tieres lege. Solche Möpse seien wahre Sportskanonen. Dann seien da die anderen, die alte Züchtung. Die sei träge – aber unschuldig daran. „Wenn ich 50 Kilo Übergewicht habe und eine Nasenfalte, dann kann ich eben nicht so, wie ich möchte.“ Dann geht es los. Die Mopshalter offenbaren ihre Tricks. Wenn „Mama“ weit weg geht, kennt „Kind“ Mops nur noch ein Ziel: in ihre Arme. Dafür kann auch ein Mops die kurzen Beine in die Hand nehmen. Die Symbiose von Hund und Halter nämlich, die verträgt keine langen Trennungen.

Eine Wiederholung ist wegen des Erfolges geplant

Als Dana Bihsa auf den Mops kam, gründete sie auf Facebook ein Forum, das heute 900 Mitglieder hat.