Gelsenkirchen. . 8,6 Millionen Euro für ein Aufnahmezentrum in Gelsenkirchen – das ist ein echtes Wort. Ein Kommentar von Friedhelm Pothoff

8,6 Millionen Euro für ein Aufnahmezentrum – das ist ein echtes Wort. Über 300 Menschen, teilte die Stadt mit, Menschen, die Zuflucht und Asyl suchen, sollen dauerhaft in dem Komplex an der Katernberger Straße untergebracht werden.

In Zeiten, in denen die große Flüchtlingswelle vorbei zu sein scheint, stellt sich da durchaus die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Ist das Geld womöglich gar nicht richtig investiert? Eindeutig: Doch – ist es! Hilfe muss geleistet werden. Und sie muss Qualität haben, sonst ist sie wirkungslos. Es gibt sie nicht in Turn- oder Mehrzweckhallen, oder in stillgelegten Schulgebäuden. Es ist christlich, den Menschen zu helfen. Es ist auch entschieden sozial. Und es ist notwendig. Quer durch alle demokratischen Parteien im Rat herrscht an dieser Stelle Konsens. Dazu passt auch die Suche nach einer Lösung mit Hochdruck für die Probleme, die das aktualisierte Integrationsgesetz produziert.

An der Katernberger Straße werden die Menschen ab Herbst betreut. Sie erhalten Unterstützung und ein Zuhause – zumindest auf Zeit. Sie werden integriert, so gut es geht. Das ist eine Industrienation, der es gut geht, die Milliarden hamstert durch sprudelnde Steuereinnahmen, jenen schuldig, die nichts mehr haben.

Hier müssen wir allerdings differenzieren. Diese Rede gilt klar den Flüchtlingen und ihrem Schicksal. Sie gilt nicht jenen Menschen, die etwa von korrumpierenden Ganoven kurzzeitig nach Gelsenkirchen transportiert werden im Rahmen der EU-Freizügigkeit, um dann mit falschen Dokumenten Sozialbetrug im großen Stil zu betreiben. In Rumänien, sagte ggw-Geschäftsführer Harald Förster, könne ein beliebiges Dokument mit entsprechender Altersangabe für einen Hunderter eingekauft werden. Das Kindergeld, beispielsweise, fließe nach der Anerkennung der Ämter aber auf Schlepper-Konten – bis es auffällt. Auch hier fand Förster klare Worte: Die EU habe Staaten aufgenommen, die dafür noch nicht reif gewesen seien. Und jetzt finanziere sie die Belastungen nicht aus. Gleiches gelte für Berlin.