Gelsenkirchen. . Am 12. September feiert die Neue Philharmonie Westfalen ihr 20-jähriges Bestehen mit der Interpretation von Mahlers Ausnahmewerk in der Gelsenkirchener Emscher-Lippe-Halle.
- Mit 280 Sängern und weit über 100 Orchestermusikern will die Neue Philharmonie Westfalen Geburtstag feiern
- Als „Ständchen“ zum 20-jährigen Bestehen gibt es Gustav Mahlers 8. Sinfonie in der Emscher-Lippe-Halle
- Rund zwei Drittel der Karten sind bereits verkauft – die Orchesterproben starten in diesen Tagen
Mit großen Schritten rückt das erste musikalische Highlight der neuen Konzertsaison für die Neue Philharmonie Westfalen näher: In gut dreieinhalb Wochen, am 12. September, will sich das Orchester selbst ein Ständchen zum 20. Geburtstag bringen. Und Rasmus Baumann, der amtierende Generalmusikdirektor, hat dafür kein geringeres Werk ausgesucht als Gustav Mahlers 8. Sinfonie, die nicht von Ungefähr den Beinamen „Sinfonie der Tausend“ trägt, obwohl Mahler sie wohl nie so nannte.
Im Jahr 1906, also genau vor 110 Jahren, brachte Mahler den Großteil des Werkes zu Papier. „Bei der Uraufführung in München sollen rund 1000 Mitwirkende an der Aufführung beteiligt gewesen sein, so kam die Sinfonie dann zu ihrem Namen“, erklärt Rasmus Baumann.
Kurzweilige Unterhaltung
Ganz so viele Musiker werden im September in der Emscher-Lippe-Halle zwar nicht auf der Bühne stehen, aufwändig und klanggewaltig wird die Darbietung aber allemal: „So ein Werk spielt man als Orchestermusiker wohl nur ein Mal im Leben, entsprechend selten erklingt es auch“, sagt der GMD, für den das Dirigat zur Schwerstarbeit wird: „Die vielen verschiedenen Versatzstücke zusammenzubringen, das ist ganz schön anstrengend. Danach bin ich erst einmal fertig für den Tag“, merkt Baumann schmunzelnd an.
Tobias Werner, der neue Geschäftsführer des Musiktheaters im Revier, schiebt allerdings schnell noch hinterher: „Die Sinfonie mag für die Musiker und den Dirigenten zwar anstrengend sein, für die Zuhörer gilt das jedoch nicht – das Zuhören macht nämlich riesigen Spaß, das Werk ist sehr kurzweilig.“ Trotz aller Klangfülle, die unter anderem durch vier Chöre, 37 Bläser, vier Schlagzeuger, 50 Streicher und sechs Harfen in den Raum transportiert wird, habe Gustav Mahler an vielen Stellen des Werkes sehr filigran gearbeitet: „Sogar die Mandoline wird man heraushören können“, verspricht Rasmus Baumann.
Alle Beteiligten sind sich bereits im Vorfeld einig: Dieses Werk muss man live hören, ein Tonträger wird die vielen Facetten kaum einfangen können. Schon allein der Bühnenaufbau sorgt für Aufsehen: „Die Bühne, die eigens dafür in die Emscher-Lippe-Halle gebaut wird, ist mit 25 mal 22 Metern Grundfläche doppelt so groß wie die, die wir in Buer für das Blind Date-Festival nutzen. Wir brauchten hier eine eigene Baugenehmigung für“, erwähnt Emschertainment-Geschäftsführer Dr. Helmut Hasenkox.
„Rund zwei Drittel der Eintrittskarten sind bereits jetzt schon verkauft“, sagt Hasenkox: „Wer also Mitte September dabei sein möchte, sollte sich schnell eine Karte sichern.“ Die Tickets kosten zwischen 11 und 30 Euro.
Die Solisten stehen fest
Die Solisten des Abends stehen inzwischen fest: Almuth Herbst, Gudrun Pelker, Marie Heeschen, Urban Malmberg und Michael Tews sind vom Musiktheater im Revier dabei, Christiane Kohl vom Opernhaus Dortmund, Manuela Uhl und Kor-Jan Dusseljee ergänzen den Sänger-Reigen.
Weitere Sänger kommen vom Opern- und Extrachor des MiR, dem Essener Unichor, dem Musikverein Unna, dem Kinderchor Gütersloh und einem Projektchor.
Das Konzert am 12. September beginnt um 19.30 Uhr, Tickets gibt’s an allen Vorverkaufsstellen und in den WAZ-Ticketshops.