Gelsenkirchen. . Den schönen neuen Platz vor ihrer Kirche wollte Emmaus-Kirchengemeinde Gelsenkirchen als Spielort für eine neue Konzertreihe nutzen. Eine schöne Idee.

„Der schöne neue Platz vor der Kirche, eine nette Atmosphäre zwischen den Säulen vor dem Eingang - hier könnte man doch im Sommer draußen etwas veranstalten, dachten wir uns“, Kantor Jens Ludwig und Pfarrer Rolf Neuhaus erklärten am Samstagabend den zahlreichen Gästen ihre Beweggründe zur kleinen Konzertreihe „Sommer unter den Arkaden“. Es waren über hundert Besucher, die sich zum Einstand eingefunden hatten, alle aufgestellten Stühle waren besetzt, ja viele Zuhörer machten es sich vor dem „Weltladen am alten Turm“ und auf den Parkbänken des Heinrich-König-Platzes bequem.

„Genau das hatte unser Konzept vorgesehen, wir freuen uns so, dass es aufgegangen ist“, so Ludwig. Zu Gast bei der Premiere war „Kallared“, ein neuformiertes Blechbläserensemble aus dem Ruhrgebiet. Stephan Struck (Trompete), Allen Platt (Trompete), Holger Heines (Tenorposaune) und Ina Gölzenleuchter (Bassposaune) begannen mit Antonio Vivaldi, das Konzert für zwei Trompeten C-Dur läutete mit barocken Fanfaren den Abend ein.

Musikalische Reise durch Europa mit zwölf Instrumenten

Bei einem Glas Wein oder Wasser genossen die Gäste das Konzert der Bläserformation „Kallared“.
Bei einem Glas Wein oder Wasser genossen die Gäste das Konzert der Bläserformation „Kallared“. © Foto: Martin Möller / Funke Fot

Aber „Kallared“ hat sich nicht nur der Klassik verschrieben. „Wir möchten auch Stücke aus dem Pop und Jazzbereich darbieten, spielen überwiegend speziell für unser Ensemble geschriebene Bearbeitungen“, informierte Gölzenleuchter. Wirklich passend sind diese Arrangements der Volks-und Kunstlieder für die vier Bläser, wunderbar träumerische Chansons wie „Sous le ciel de Paris“ und „Aux Champs Elysèes“ erbrachten sofort den Beweis. Die beiden Trompeter hatten insgesamt zwölf ihrer Instrumente mitgebracht, jedem Stück die eigene Klangfarbe, die eigene Stimmung. Ein „Sommer in Europa“ versprach Struck eingangs dem Publikum, und nach Italien und Frankreich gab es musikalische Ausflüge in den hohen Norden mit dem schwedischen „Vaermlandvisan“ oder nach Österreich mit „Schenkt man sich Rosen in Tirol“.

Struck glänzte als Solist, sein portugiesischer Fado „Gaivota“ – die Möwe – kreiste melancholisch durch die Lüfte, verzauberte die Platanen der Robert-Koch-Straße, erfüllte die Altstadt mit wunderbaren Melodien. Sommerkonzerte unter den Arkaden – eine schöne Idee der evangelischen Emmaus-Gemeinde.