Gelsenkirchen. . Auf der Cranger Straße in Gelsenkirchen ist ein Autofahrer mit einer Straßenbahn kollidiert. Der Fahrer der Tram hatte 1,18 Promille Alkohol im Blut.

Mehrere Fahrgäste der Bogestra haben am Donnerstagvormittag möglicherweise großes Glück gehabt, dass ihnen nichts Schlimmeres passiert ist. Ein Straßenbahnfahrer der Linie 301 ist laut Polizeiangaben mit 1,18 Promille Alkohol im Blut durch Gelsenkirchen gefahren. Aufgefallen ist die Trunkenheitsfahrt wohl nur, weil der 40-Jährige gegen 10.30 Uhr auf der Cranger Straße in Richtung Buer mit seinem Triebwagen mit dem Auto eines 75-Jährigen zusammengestoßen war, der rückwärts aus einer Grundstückseinfahrt ausgeparkt war.

Senior war wohl der Unfallverursacher

Kurios: Nach dem bisherigen Ermittlungsstand der Polizei gilt der Senior als Unfallverursacher. Offenbar hatte der Autofahrer bei der Einfahrt in den fließenden Verkehr die nahende Straßenbahn übersehen. Deren Fahrer klingelte und versuchte noch zu bremsen, konnte die Kollision aber nicht mehr verhindern. Als die Polizisten den Unfall aufnahmen, rochen sie die "Fahne" des 40-Jährigen. Ein Alkoholtest bestätigte den Verdacht. Dem Straßenbahnfahrer entnahm ein Arzt später auf der Wache eine Blutprobe. Deren Ergebnis steht noch aus. Die Fahrerlaubnis des Mannes stellte die Polizei sicher. Den 40-Jährigen erwartet nun ein Strafverfahren. Ab 1,1 Promille beginnt laut Gesetz die absolute Fahruntüchtigkeit.

Fahrer drohen personalrechtliche Konsequenzen

Für den 40-Jährigen, seit mehreren Jahren im Dienst des Unternehmens, werde die Trunkenheitsfahrt mit der Bahn außerdem personalrechtliche Konsequenzen haben, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann. Konkret ließe sich dazu zwar noch nichts sagen. Kollmann stellt aber klar: „Wer für die Bogestra Bus oder Bahn fährt, für den gilt die 0,0-Promille-Grenze.“

Schienenersatzverkehr für rund 45 Minuten

Für etwa eine Dreiviertelstunde setzte das ÖPNV-Unternehmen am Vormittag zwischen den Haltestellen Erle Forsthaus und Breite Straße einen Schienenersatzverkehr mit Bussen und Taxis ein. Die Fahrt der 301 setzte schließlich ein Ersatzfahrer fort, nachdem die Polizei ihre Arbeit beendet hatte. Die leichten Verletzungen des 75-jährigen Autofahrers wurden in einem Krankenhaus behandelt. Die Fahrgäste hatten die Straßenbahn unmittelbar nach dem Unfall offenbar unbeschadet verlassen können.