Gelsenkirchen. Wenn man den aktuellen Trend der Arbeitslosigkeit in Gelsenkirchen beschreiben sollte, dann vielleicht so: nicht Fisch, nicht Fleisch.

Wenn man den aktuellen Trend der Arbeitslosigkeit in Gelsenkirchen beschreiben sollte, dann vielleicht so: nicht Fisch, nicht Fleisch. Die Quote selbst ist mit 14,7 Prozent gegenüber dem Vormonat unverändert und bietet keinen Ansatz für Optimismus. Im Juni waren in Gelsenkirchen 18 563 Personen arbeitslos gemeldet, 55 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die statistische Arbeitslosigkeit damit in Gelsenkirchen praktisch unverändert.

Die nüchterne Bewertung der Zahlen von Karl Tymister, dem Leiter der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen, liest sich so: „Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juni nur marginal gesunken, die Arbeitslosenquote blieb deshalb gegenüber dem Vormonat unverändert.“ Einen Anstieg der Arbeitslosigkeit, so Tymister weiter, habe es im Bereich ausländischer Mitbürger gegeben. Trotz dieses Sondereffektes aus der Zuwanderung geflüchteter Menschen liege die Unterbeschäftigung weiterhin unter dem Wert vor Jahresfrist. „Das ist ebenso eine gute Nachricht für Gelsenkirchen, wie die Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Vorjahresvergleich“, sagte der Agentur-Chef.

1662 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos

Das Zahlenwerk: Aktuell waren in Gelsenkirchen 1662 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 27 mehr als im vergangenen Mai, aber 123 weniger als im Juni 2015. Von den 1662 sind 344 Jugendliche der Arbeitsagentur zuzuordnen. 1318 junge Frauen und Männer wurden durch das Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (Jobcenter IAG) betreut.

Aktuell waren in Gelsenkirchen 5931 Menschen ausländischer Nationalität arbeitslos gemeldet. Das sind 152 mehr als im Vormonat und 746 mehr als vor einem Jahr. Maßgebliche Ursache für den Anstieg, so Tymister, sei neben der Zuwanderung im Rahmen der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit vor allem die Zuwanderung von geflüchteten Menschen aus Krisengebieten.

Tatsächliche Unterbeschäftigung

Die tatsächliche Unterbeschäftigung für Gelsenkirchen lag im Juni bei 24 267 Personen. Das wiederum waren 55 mehr als im Mai. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt demnach wie im Vormonat 18,5 Prozent. Gegenüber Juni 2015 hat sie sich laut Arbeitsagentur um 81 Personen verringert.

Im Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (Jobcenter IAG) wurden im Juni 15 687 Arbeitslose gezählt, das sind 100 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die statistische Arbeitslosigkeit um 188 Personen erhöht. Die Ursache für diesen Anstieg liegt vor allem darin, dass aktuell weniger Menschen an Arbeitsmarktprogrammen des IAG teilgenommen haben als vor Jahresfrist. Im Juni lag die Unterbeschäftigung im Rechtskreis des SGB II bei 20 647 Personen.

Unternehmen aus Gelsenkirchen meldeten der Arbeitsagentur insgesamt 330 neue offene Stellen. Der Trend ist eindeutig: Das sind 150 weniger als im Vormonat und 250 weniger als im Juni des vergangenen Jahres. Nachfragen nach neuen Beschäftigten gibt es u.a. im Gesundheits- und Sozialwesen, im verarbeitenden Gewerbe, im Bereich Verkehr und Logistik sowie im Handel und bei Personaldienstleistern. Der verfügbare Stellenbestand weist aktuell 1694 Vakanzen auf.