Gelsenkirchen. Helmut Barek (81) ist seit 22 Jahren ehrenamtlicher Vorsitzender der Verkehrswacht. Der Verein und seine Aufgaben liegen ihm sehr am Herzen.
Seit dem Ende seiner Berufslaufbahn als Polizeihauptkommissar ist Helmut Barek ehrenamtlicher Vorsitzender der Gelsenkirchener Verkehrswacht. Das sind jetzt schon 22 Jahre, schließlich ist der Bueraner Barek ganze 81 Jahre alt. Die Lenze aber sieht man ihm nicht an: Gut erholt und von einer Woche mallorquinischer Sonne braun gebrannt, sitzt der sportliche Senior an seinem Schreibtisch im Verkehrswacht-Büro an der Gabelsbergerstraße.
Hier ist er mindestens zwei Mal pro Woche – unter anderem wenn die Verkehrswacht eine Sprechstunde anbietet. Dann rufen ihn Leute an, die Fragen zum Thema Verkehrssicherheit haben, seltener mal kommen sie im Büro in der Altstadt vorbei. Es ist Dienstagvormittag, die Sprechstunde läuft von 10 bis 13 Uhr. Wenn das Telefon still bleibt, so wie heute, dann muss Barek Papierkram erledigen – Verwaltung und Buchführung machen sich eben nicht von selbst.
Angebot für Jung bis Alt
Den Sicherheitstag der Verkehrswacht organisiert Barek ebenfalls mit – am 19. Juni findet er zum bereits 14. Mal statt.
Seltener als früher – aber immer noch – ist Helmut Barek draußen unterwegs. Die Verkehrswacht, sie muss natürlich raus auf die Straße, in den Straßenverkehr. Der Verein richtet sein Angebot „an alle Mitmenschen: von der Wiege bis zur Bahre“, wie Barek sagt. Die Kita-Kinder in Gelsenkirchen habe er alle mit Warnüberwürfen ausgestattet, regelmäßig gebe es „prophylaktische“ Aktionen vor Schulen, Radfahraktionen oder Sicherheitstrainings.
Nachwuchs ist Mangelware
Die rund 30 Veranstaltungen, die Helmut Barek für den Verkehrssicherheit-Verein jährlich durchführt, richten sich hauptsächlich an Senioren. „Da bin ich authentisch“, sagt der 81-Jährige, lacht. Bei den Veranstaltungen halte er keinen Vortrag, sondern suche vielmehr das Gespräch. Die Verkehrserziehung von Jüngeren, die würden andere Kollegen übernehmen.
Und die sind, wie in so vielen Vorständen, Mangelware. Dennoch weiß Barek: „Irgendwann ist auch Schluss.“ Irgendwann, in nicht allzu langer Zeit. Vielleicht möchte er sein Ehrenamt abgeben, wenn das nächste Mal der Vereinsvorstand gewählt wird. „In gute Hände, die eine gute Arbeit machen. Die Verkehrswacht liegt mir sehr am Herzen.“
Die Stadtgeschichte interessiert ihn
Wenn Barek sich nicht bei der Verkehrswacht engagiert, dann reist er gerne. Nach Mallorca oder Andalusien, manchmal reicht ihm schon eine Stadtrundfahrt durch Gelsenkirchen. Mit der Stadtgeschichte setzt er sich viel auseinander, so dass er mittlerweile für die Stadtrundfahrten angeheuert wird oder Gruppen auch mal Filme über GE zeigt. „Gelsenkirchen hat einen Wandel erlebt, der unwahrscheinlich ist. Heute sehen wir den Himmel, wenn wir nach oben blicken. Das war früher nicht der Fall.“
Nun aber blickt Barek auf die Wand hinter seinem Schreibtisch. Acht Auszeichnungen hängen dort: Den Bürgerpreis der CDU hat er erhalten, ebenso einen Ehrenbrief der Verkehrswacht. Und das Bundesverdienstkreuz – für sein langjähriges Engagement im Bereich der öffentlichen Sicherheit. „Man freut sich, wenn die ehrenamtliche Arbeit anerkannt wird.“