Gelsenkirchen. Ein Beagle und ein American Staffordshire Terrier gerieten in Gelsenkirchen in Streit. Der Halter des Beagle erklärt, warum er ein Messer zückte.

Jedes Ding hat immer zwei Seiten – auch schlimme Ereignisse, wie etwa der gewaltsam herbeigeführte Tod eines American Staffordshire Terriers, über den die WAZ am Dienstag berichtete. Die Meldung stützte sich auf Angaben der Polizei, die noch von einem unbekannten Hundebesitzer sprach, der den „Staff" mit einem Messer tödlich verletzt hatte. Jetzt meldete sich der Schwiegervater des „Unbekannten“ in der Redaktion. Er erzählte, wie der Mann seiner Tochter den Vorfall schildert.

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Der 44-Jährige war demnach am Samstagmorgen mit Justus, seinem fast zwölfjährigen Beagle, auf der Hasseler Straße unterwegs. Der später getötete American Staffordshire sei unangeleint gewesen, habe Justus angegriffen. Auch der Beagle-Besitzer wurde von dem Hund an der gebissen und dabei schwer verletzt. Da habe er das Tier mit dem Messer kampfunfähig machen, aber keinesfalls töten wollen, erklärte der Schwiegervater. Das Messer hatte Justus’ Herrchen bei sich, weil er damit nach dem Spaziergang auf dem Hasseler Friedhof Wildwuchs von einem Grabstein entfernen wollte.

Da sein Hund erheblich verletzt worden war – so wie er selbst – hat sich der 44-Jährige den Schilderungen zufolge zunächst um den Hund, dann um sich selber gekümmert. In einer Gelsenkirchener Tierklinik wurde Justus aufwändig operiert, der Hundebesitzer selber ging ins Bergmannsheil nach Buer, ließ seine Hand versorgen. Er wurde arbeitsunfähig geschrieben. Erst am Sonntag ging er zur Polizei – und erfuhr, er brauche keine Anzeige zu erstatten. Gegen ihn selbst liege bereits eine Anzeige wegen Sachbeschädigung vor. Polizeisprecher Olaf Brauweiler bezeichnete es auf Nachfrage der WAZ als üblich, dass ein Sachverhalt, einmal zu Papier gebracht, für weitere Ermittlungen ausreiche. Es würden beide Beteiligten zu dem Vorfall befragt. Neue Erkenntnisse werde die Polizei nachberichten.