Gelsenkirchen.. Testbetrieb in Gelsenkirchen-Rotthausen startet mit Tanz und Musik. Gut 150 Bürger kamen. Am Dienstag, 3. Mai, geht es mit einer Lesung von Thomas Althoff weiter.
So viele Zuschauer hat der große Festsaal im Volkshaus Rotthausen lange nicht gesehen wie am Samstag, wurde er zuletzt doch kaum noch genutzt. Zum informativen „Tanz in den Testbetrieb“ ließen sich rund 150 Rotthauser bewegen. Es wurde auch mehr geredet und gelauscht als getanzt. Denn was ab sofort in und mit dem Gebäude, 1920 erbaut und seit 1986 unter Denkmalschutz, passiert, interessierte augenscheinlich viele Gäste. „Es ist ja auch eindrucksvoll, wie ein kleines Rathaus“, so Bürgermeisterin Martina Rudowitz im Gespräch mit der WAZ, bevor sie die zahlreichen Gäste begrüßte.
Gute Akustik, marode WC-Anlagen
Kein Stuhl blieb leer, an den Seitenwänden standen weitere Zuhörer, um die facettenreiche Musik von neun Gruppen zu genießen und zu vernehmen, was denn nun mit dem Volkshaus passieren soll.
Der Festsaal verdient alleine schon Beachtung: Der Holzboden scheint im bemerkenswert gutem Zustand zu sein, die Stühle (Kunststoff in Holzoptik mit Alu-Fassung) atmen den Charme der 70er. Die Akustik ist sehr gut, davon konnte man sich bei den Auftritten von United Big Band, Les Moertles, Einigkeit, Tuba Libre, Ruhrpott-Bayern, MGV, Shanty-Chor, Gospel-Chor und Akkordeon-Orchester überzeugen. In den Nebenräumen treffen sich viele Gruppen und Vereine. Dass die Sanitäranlagen modernisiert werden müssen, dürfte auch kein Geheimnis sein.
„Wir haben über 100 Gespräche geführt, das Haus angesehen und Ideen entwickelt“, erklärte Professor Swen Geiss von der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft. Gemeinsam mit seinem „Testbetrieb“-Team und der Mitwirkung von rund 30 Studenten wurde das Volkshaus Rotthausen und seine Entwicklungsmöglichkeiten seit Oktober 2015 untersucht. Geiss stellte klar: „Bisher haben wir gezogen und geschoben. Jetzt werden wir beobachten, was passiert.“ Also: Mund aufmachen und mitmachen, sich einbringen, das sei jetzt von Rotthausens Bürger und Vereine erbeten. Fest stehe auch, dass die anfänglichen Kontroversen, die das Thema ausgelöst hatte, vom Tisch sind.
Veranstaltungen bis Anfang Juni
Der „Tanz in den Testbetrieb“ war der Start für einen prallen Veranstaltungsreigen bis Anfang Juni. Bereits heute, am 2. Mai, wird die Klasse 4b der Turmschule bei einer Rallye durch das Volkshaus auf spielerische Weise das Gebäude erkunden. Abends um 19 Uhr stellt Professor Geiss mit dem Team Testbetrieb die Architektur vor – bei einer Führung mit anschließender Diskussion. Der Eintritt ist frei.
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Über 30 Veranstaltungen werden im Volkshaus, Grüner Weg 3, angeboten im Rahmen des „Testbetriebs“. Info im Netz: www.ideen-volkshaus@gelsenkirchen.de