Gelsenkirchen. . Personalrat für Lehrer an Grundschulen in Gelsenkirchen setzt Hilferuf nach besseren Arbeitsbedingungen und mehr Personal an Schulen ab.
Warnrufe hat es von Seiten der Lehrerschaft schon einige gegeben in den vergangenen Jahren – fünf an der Zahl in den vergangenen fünf Jahren, um genau zu sein. Nicht zuletzt aufgrund der Zuwanderungs und -Flüchtlingsströme bemühen die Pädagogen nunmehr die nächste Eskalationsstufe: Aus ihrem Warnruf ist jetzt ein Hilferuf nach besseren Arbeitsbedingungen und mehr Personal an Schulen geworden.
Überfüllung, Personalknappheit
„Im Jahre 2016 muss konstatiert werden, dass sich die Situation an Gelsenkirchener Grundschulen weiter verschlechtert hat“, sagt Lothar Jacksteit. Er ist Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Gelsenkirchen und sitzt zugleich auch im Personalrat für Lehrer an Grundschulen in Gelsenkirchen (ÖPR). In benachteiligten Stadtteilen, wo die Herausforderungen am höchsten seien, müssten viel mehr Stellen für Lehrer und Sozialarbeiter geschaffen werden. „Dort sind die Arbeitsbedingungen für Personal und Kinder teilweise unzumutbar. Die Schulklassen sind überfüllt und das Angebot an Schulraum zu knapp.“ Darüber hinaus fehlten qualifizierte Fachkräfte an Grundschulen, welche auf die große Heterogenität der Schülerschaft sowie der erziehungsberechtigten Eltern angemessen eingingen. Jacksteits Fazit: „Unter den gegebenen Bedingungen können wir diese Aufgabe nicht bewältigen.“ Was gleichzusetzen ist mit einer gescheiterten Inklusion.
Mehr Personal, Klassenobergrenzen
ÖPR wie auch GEW erneuern daher ihren Forderungskatalog. Dessen Kernforderungen: eine Obergrenze für Klassengrößen, kleinere Lerngruppen, zusätzlicher Schulraum, mehr Lehrer, Psychologen, Sozialarbeiter und Sozialpädagogische Fachkräfte sowie eine doppelt besetzte Reserve bei Vertretungen. Dazu ein stärkeres Augenmerk auf die Beachtung der Arbeitsschutzrichtlinien und -gesetze nebst mehr Entlastung für die Pädagogen.
Außerdem fordern die Lehrkräfte, dass die Nachhaltigkeit von Projekten weiter gefördert wird. „Gute und prämierte Projekte der Stadt zur Förderung und Forderung der Kinder bedürfen weiterer finanzieller Unterstützung, damit wirklich kein Kind zurückbleibt“, sagt Jacksteit, der die Resolution der Landespolitik übergeben will.