Gelsenkirchen. Die CDU-Bezirksfraktion drängt weiter auf eine Lösung: Ohne lästiges Umsteigen sollen ÖPNV-Fahrgäste zwischen den Stadtteilen pendeln können.
Die fehlende ÖPNV-Direktverbindung Rotthausen-Feldmark und umgekehrt liegt Barbara Fuest (CDU) im Magen. „Wir waren mit den bisherigen Aussagen nicht zufrieden“, resümierte sie für die Unions-Bezirksfraktion in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte.
Nicht zum ersten Mal war die Forderung nach einer direkten Busverbindung zwischen den Stadtteilen Grundlage der Diskussion in der BV. Am Dienstag nun stellten Tobias Vogel vom städtischen Referat Verkehr und Bogestra-Planungsexpertin Elke Einhäuser erste Prüfungsergebnisse vor. Für die Verwaltung fasste Zobel zusammen: „Die Verbindung ist nicht einfach und hat große Auswirkungen auf das gesamte Liniennetz.“ Im Bau- und Verkehrsausschuss sei man zu der Auffassung gekommen, so Zobel, das Problem in die Beratungen des neuen Nahverkehrsplans einzubeziehen.
Für die Bogestra stellte Elke Einhäuser das Ergebnis einer Untersuchung von drei Varianten der Linienführung vor, allesamt aus den bestehenden Nahverkehrslinien abgeleitet. Variante 1: Die Linie 348 über die Wittekindstraße führen. „Aber das bedeutet, wir haben einen neuen Linienweg.“ Variante 2 bringe einen Umweg mit sich: „Der Weg verlängert sich um 3,2 Kilometer. Fahrgäste mit Ziel Innenstadt sind zehn Minuten länger unterwegs.“ In Variante 3 führe die Linie 348 über die Schwarzmühlenstraße. Wer in den Reihen der Politik aber insgeheim frohlockte, mit dem damit verbundenen Umweg von nur 500 Metern könne das die Lösung sein – weit gefehlt. Elke Einhäuser rechnete vor: „Übers Jahr gerechnet kommen 17.000 Kilometer zusammen.“
"Nicht ganz so erfreut"
Die Bogestra-Planerin konstatierte: „Wir haben keine Variante, die nur Vorteile bietet.“ Ihr Appell: Man möge den Wunsch nach einer neuen Direktverbindung in den neuen Nahverkehrsplan einbringen, weil die direkte Fahrbeziehung zwischen Rotthausen und der Feldmark „ein Eingriff ins bestehende Liniennetz ist“. Einhäuser erteilte auch dem spontanen Vorschlag von Bezirksbürgermeister Michael Thomas Fath (SPD) eine Absage. Er würde die Linie 382 statt über die Zeppelinallee über die Rotthauser Straße führen.
Auswirkungen auf das Entrée der Hl.-Kreuz-Kirche
Das alte Sparkassenhaus neben der Hl.-Kreuz-Kirche erhalten oder nicht, diese Frage bewegt die Stadtplaner, wie Stadtbaurat Martin Harter der Bezirksvertretung Süd mitteilte. „Da sind wir noch in der Diskussion.“ Das Gebäude zu erhalten, hätte nach seinen Worten Auswirkungen „auf das Entrée der Kirche“.
Mit dem Investor für die neue Kita Bochumer Straße habe man verhandelt. Jetzt solle es klappen, so Harter. Sollte er dennoch abspringen, greife die GGW ein.
Der neue Nahverkehrsplan für Gelsenkirchen soll 2017 aufgelegt werden. Bis dahin müssen sich Fahrgäste aus Rotthausen also noch in Geduld üben und am Machensplatz, am Musiktheater oder am Hauptbahnhof umsteigen, wenn sie etwa zum Ärztehaus in die Feldmark fahren.
Was Barbara Fuest „nicht ganz so erfreut“. Man wolle den Menschen helfen. Und, so wie es aussieht, wird es mit der Direktverbindung vor 2018 nichts.