Gelsenkirchen. Gesellschaft ggw realisiert in Rotthausen Kindertagesstätte und Seniorenwohnungen. Projekte an Schemann- und Schonnebecker Straße.

Gelsenkirchen wird älter. Gleichzeitig steigt aber der Bedarf an Kitas. Den demographischen Wandel berücksichtigt auch die Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (ggw) bei ihren Planungen. In Rotthausen stellte sie jetzt den Mitgliedern des SPD-Ortsvereins ihre Bauvorhaben in dem Stadtteil vor. Beim geplanten Neubau einer zweigruppigen Kita plus U-3 Betreuung hatte es im Vorfeld kritische Stimmen gegeben, ob die Schemannstraße der geeignete Ort für das Projekt sei.

Ursprünglich hatte die ggw allein eine Betreuungseinrichtung für die ältere Generation geplant. Dem Betreiber schwebte eine Tageseinrichtung für Senioren vor. „Auf Wunsch der Stadt“, so erklärte ggw-Prokurist Stefan Eismann, habe man reagiert und die Kita geplant. Einer möglichen Parkproblematik, die häufig durch allzu bequeme Eltern entsteht, gingen die Wohnungsbauer aus dem Weg. Die Kita, von der eine Front auch an der Steeler Straße liegt, hat dort keinen Eingangsbereich. Eltern, die ihre Kinder in die Kita bringen, können auf einem angekauften Grundstück an der Achternbergstraße parken. Eine Gefahr durch den Straßenverkehr, so Eismann, drohe den Kindern also nicht. 180 Meter Fußmarsch mit ihrem Nachwuchs müssen die Eltern in Kauf nehmen. Möglich ist auch ein Kurzzeitparken an der Schemannstraße. Eismann: „Wir sollten an die Eltern appellieren, nicht wild im fließenden Verkehrsbereich zu parken.“ Hätte man nicht woanders einen noch besseren Standort finden können?“ wollte ein SPD-Mitglied wissen. „Wären wir dort nicht aktiv geworden“, versicherte Eismann, „hätte es keine Kita gegeben.“

Bauherr wird zunächst Boden austauschen und Sperrschicht auftragen

Vor dem ersten Spatenstich muss der Bauherr zunächst den Boden austauschen und eine Sperrschicht auftragen. Sie ist erforderlich, um möglichen Ausgasungen der ehemaligen Gasanstalt vorzubeugen.

Als Folge einer zunehmenden Überalterung und dem daraus resultierenden Bedarf der Bürger sieht die ggw auch den Neubau an der Ecke Steeler/Schemannstraße. Im 2. Quartal soll auf fünf Etagen mit dem 4,6 Mio Euro teuren Bau von 31 barrierefreien Wohnungen begonnen werden. Bezugsfertig sollen sie Mitte nächsten Jahres sein. Da öffentliche Mittel in das Projekt fließen, müssen zukünftige Bewohner einen Wohnberechtigungsschein vorweisen. Der Mietzins ist mit 5,25 Euro/qm entsprechend günstig. „Die Räume sind alle nach hinten ausgerichtet, von der Straße ist nichts zu hören“, versichert Eismann.

In Kubusform entsteht ein ebenfalls fünfgeschossiges Gebäude mit 34 altersgerechten Wohnungen an der Schonnebecker Straße. Voraussichtlich Anfang 2017 wird mit dem 4,5 Mio-Projekt, das über Erbbaupachtrecht erstellt wird, begonnen.

Die kritischen Stimmen verstummten nach der Vorstellung vollends.