Gelsenkirchen. . Gelsenkirchen beteiligt sich mit einem symbolischen Betrag in Höhe von 3000 Euro am Prozess gegen den Weiterbetrieb alter belgischer Atomkraftwerke.

Den Grünen liegt der Betrieb der belgischen Alt-Atomkraftwerke (Akw) in Tihange (60 Kilometer westlich von Aachen) und Doel (bei Antwerpen) quer im Magen.

In den letzten Jahren ist es in den beiden Anlagen zu einer Vielzahl von Störfällen gekommen. Dabei mussten die Reaktoren infolge von Bränden oder dem Ausfall von Pumpen mehrfach notabgeschaltet werden. Im Jahr 2014 beschloss die belgische Regierung, die ältesten Reaktorblöcke Tihange 1 und Doel 1 und 2 (Inbetriebnahme 1975) nicht – wie schon seit dem Jahr 2003 geplant – in 2015 stillzulegen, sondern die Laufzeiten um zehn Jahre bis 2025 zu verlängern – trotz der bekannten strukturellen Schwächen.

Städteregion Aachen klagt mit dem Land NRW

Dem Antrag der Grünen, die Stadt Gelsenkirchen möge sich an einer von der Stadt Aachen angestrebten Klage gegen den Weiterbetrieb der beiden Akw beteiligen, folgte der Rat im Februar ohne jede Gegenstimme. Allerdings mit der Einschränkung, dass die geeignete Form einer Beteiligung durch die Verwaltung erst einmal herausgefunden werden müsste.

Nun steht fest: Die Städteregion Aachen klagt gemeinsam mit dem Land NRW sowie je einer niederländischen und luxemburgischen Stadt gegen den Weiterbetrieb. Weitere direkte Prozessbeteiligungen, erläuterte Dezernent Christopher Schmitt im Rat, seien an dieser Stelle nicht erwünscht und eher kontraproduktiv, weil zu langwierig. Möglich aber sei eine symbolische Teilhabe am Prozess mit einem Geldbetrag in Höhe von 3000 Euro. Diese Form der Beteiligung nehmen neben Gelsenkirchen nun auch andere Kommunen wahr.