Berlin. Einem Medienbericht zufolge sollen die Zwischenlager für Atommüll besser gesichert werden. Es geht vor allem um „mögliche Innentäter“.
Angesichts der schwelenden Terrorgefahr will die Bundesregierung die Atommüll-Zwischenlager offenbar besser schützen. Dabei gehe es auch um kriminelle oder extremistische Mitarbeiter. Mit einer neuen Richtlinie soll unter anderem „der Entwendung von radioaktiven Stoffen durch einen möglichen Innentäter entgegengewirkt werden“. Das berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland unter Berufung auf Informationen aus der Abteilung für Strahlenschutz im Bundesumweltministerium.
Unmittelbar nach den islamistischen Anschlägen in Brüssel waren im belgischen Atomkraftwerk Tihange alle Mitarbeiter, die nicht unbedingt gebraucht wurden, nach Hause geschickt worden. Laut Medienberichten sollte das Risiko minimiert werden, dass gefährliche Personen auf dem Gelände sind.
Hunderte Behälter mit strahlendem Material
Wie die Zeitungen weiter berichten, will die Regierung ihre Pläne geheim halten. Das im Umweltressort geplante „untergesetzliche Regelwerk“ bedürfe auch nicht der Zustimmung des Bundestages. Es soll demnach im November im Fachausschuss Strahlenschutz des Länderausschusses für Atomkernenergie (LAA) vorgestellt werden.
Unklar ist, welche konkreten Maßnahmen die neue Richtlinie vorschreiben soll. Im Zwischenlager Ahaus lagern dem Bericht zufolge derzeit 329, in Gorleben 113 und in Lubmin 74 Behälter mit Kernbrennstoffen. (dpa)