Gelsenkirchen. Burkhard Westerhove stellt seine Objekte im Atelier JRS aus.

Mit Pinsel und Farben geht er seit Jahrzehnten höchst professionell um. Burkhard Westerhove ist Maler und Lackierermeister und hat die Kreativität sozusagen im Blut. Und nicht nur dort: Bis Ende März arbeitete der 54-Jährige in direkter Nachbarschaft mit der Künstlergemeinschaft des Ateliers JRS an der Ruhrstraße 11a. Beruf wie Nachbarn färbten ab: Am Samstag, 16. April, eröffnet Burkhard Westerhove seine erste Kunstausstellung. Bei den Kollegen natürlich.

Auf den Spuren des Bauhauses

„Mit dieser Ausstellung setzen wir unser Konzept fort, Kunst und die Grundrichtungen des Bauhauses zusammenzufügen“, sagt JRS-Künstler Wolfgang Sternkopf. Kunst und Handwerk gehen Hand in Hand. Seit 40 Jahren betreibt Westerhove, zunächst gemeinsam mit seinem Vater, später alleine, die Maler- und Lackiererwerkstatt an der Ruhrstraße. Im Geschoss darüber war zunächst eine Schreinerei beheimatet, als diese auszog, bezogen hier im Jahre 2004 die Künstler Heinrich Jüttner, Heribert Reismann und Wolfgang Sternkopf ihr Quartier. Um, so ihr Motto, „Konstruktive Verbindungen“ zu knüpfen.

Westerhove stellt nun Objekte aus, die vor allem vom Spiel mit Farben und geometrischen Formen getragen werden. Die älteste Arbeit ist bereits 15 Jahre alt und zeigt eine knallblaue Leinwand voller Papier-Pyramiden. Der Konstruktion ist Westerhove bis heute treu geblieben. Aus alten, hölzernen Gerüstbohlen sägt er kleine Klötzchen, die er auf Flächen aufbringt und durch unterschiedliche Höhen in schwingende Wellen versetzt.

Da er sich mit Farbmaterialien gut auskennt, lässt der Künstler Holzklötzchen vor sich hinrosten, überzog einen alten Mantel mit diesem Material und ließ hier ein scheinbar eingefrorenes Objekt entstehen.

Inspirationen holte er sich von den Atelierkünstlern, nutzte in wenigen Momenten die leuchtenden Regenbogenfarben von Heinrich Jüttner, wandelt auf den Wellenlinien von Wolfgang Sternkopf.

Spiel mit der Architektur

Für den ausgeschiedenen Künstler Heribert Leppert ist inzwischen die Künstlerin Edith E. Stefelmanns aus Kempen am Niederrhein ins Atelier eingezogen. Zunächst als Gast für ein Jahr lang. Die gebürtige Hamburgerin stellte in den Vorjahren bereits zwei Mal im Atelier aus, gestaltete einen Jahreskalender mit.

Die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau arbeitete neben dem Beruf als Autodidaktin künstlerisch. Aufenthalte in Südafrika prägten ihr Farbempfinden. „Ich begann mit der ganz klassischen Malerei, wurde nach und nach ungegenständlicher.“ Heute widmet sie sich der konkreten Kunst: „Ich habe meine eigene Linie gefunden.“ Es entstehen unter anderem architekturbezogene Objekte mit einer rhythmisch bearbeiteten Oberfläche. Auch das Spiel mit Licht und Schatten ist ihr wichtig. Viele Werke von ihr finden sich im sakralen Raum.

Die Ausstellung „Klötzchenmix“ mit Werken von Burkhard Westerhove wird am heutigen Samstag um 17 Uhr im Atelier JRS an der Ruhrstraße 11a (Hinterhof) eröffnet.

Eine Einführung in die Arbeiten geben die Künstler vor Ort. Die Ausstellung wird bis zum 21. Mai zu sehen sein.

Passend zur Ausstellung gibt es auch diesmal wieder in guter Tradition ein neues Grafik-Text-Blatt. Das Objekt stammt dabei von Burkhard Westerhove, den Text schrieb Wolfgang Sternkopf.

Die nächste Schau bestreitet ab 4. Juni Heribert Leppert. Weitere Informationen unter: atelier-jrs.de