Gelsenkirchen. . Institut für Stadtgeschichte und FHöV bieten Info-Reihe mit vier Veranstaltungen an. NSU-Diskussion mit MdB Irene Mihalic zum Finale.

Brennende Flüchtlingsunterkünfte, rechter Terror, Todesopfer: Geschichte wiederholt sich nicht einfach, aber Ideologien, Gedanken und Vorurteile halten sich hartnäckig – „besonders fatal, wenn es sich um antidemokratisches, rechtsextremes, rassistisches, faschistisches, nationalsozialistisches Gedankengut handelt“, finden das Institut für Stadtgeschichte (ISG) und die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen (FHöV NRW), Abteilung Gelsenkirchen, und setzen gemeinsam eine vierteilige öffentliche Veranstaltungsreihe dagegen. In deren Mittelpunkt werden rechtsextreme und neurechte Bewegungen in Deutschland stehen.

Die anschwellende Welle fremdenfeindlicher und rechtsextremer Gewalttaten geht aus Sicht der Veranstalter der Reihe einher mit den „Mobilisierungserfolgen rechtspopulistischer Parteien“. Die steigende Zustimmung zu antidemokratischen und extrem rechten Positionen in Verbindung mit immer aggressiveren Formen der politischen Artikulation bedeute dabei eine beträchtliche Herausforderung für die politische Kultur in Deutschland.

Die Möglichkeit zur Information und zum kritischen Dialog

Im Rahmen von drei wissenschaftlichen Vorträgen und einer Podiumsdiskussion möchten ISG und FHöV NRW die Möglichkeit zur Information und zum kritischen Dialog anbieten. Den Auftakt der Reihe bildet am Montag, 11. April, ein Vortrag von Dr. Othmar Plöckinger aus Salzburg. Der Mitherausgeber der Anfang des Jahres erschienenen kritischen Ausgabe von „Mein Kampf“ schildert Geschichte und Wirkung von Hitlers programmatischer Schrift. Am 18. und am 25. April folgen zwei Vorträge von Alexander Häusler und Dr. Thomas Pfeifer aus Düsseldorf, die sich mit der Entwicklung der Partei „Alternative für Deutschland“ und der Bedeutung der Agitation gegen Flüchtlinge für rechtsextreme Organisationen auseinandersetzen.

Zum Finale am 2. Mai ist eine Podiumsdiskussion über die Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ geplant. Die Gelsenkirchener Bundestagsabgeordnete Irene Mihalic, die als Grüne Mitglied des NSU-Untersuchungsausschusses des Bundestages ist, diskutiert mit dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Thomas Grumke und Melek Topaloglu, der Vorsitzenden des Gelsenkirchener Integrationsrates, die Hintergründe und Konsequenzen der NSU-Gewalt.