Gelsenkirchen.. Ehrenamtliche Helfer, die Anerkennungsbegleitung für Menschen mit Migrationshintergrund leisten, wurden im Hans-Sachs-Haus ausgezeichnet.
In Deutschland besitzen ungefähr 16 Millionen Menschen eine Einwanderungsgeschichte, davon leben etwa vier Millionen in Nordrhein-Westfalen.
Oftmals fehlt Menschen mit Migrationshintergrund Rat bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen oder -erfahrungen, die im Ausland erworben wurden. Daraus entstand, durch die Mozaik gGmbH, die Idee, ein interkulturelles Netzwerk aus Ehrenamtlern aufzubauen, das Anerkennungs- und Qualifizierungsbegleitung leistet. Bereits seit 2003 werden bundesweit verschiedene Bildungs- und Beratungsprogramme durchgeführt.
Gleichwertigkeit von Abschlüssen
Das „IQ“-Projekt (Integration durch Qualifizierung) in der Region Emscher-Lippe, in Kooperation mit der Regionalagentur Emscher-Lippe, der Stadt Gelsenkirchen und des Kreises Recklinghausen, ist eine Aktion davon. „Ziel des landesweiten Teilprojekt ist es, dass Einwanderer durch Unterstützung von zweisprachigen Anerkennungsbegleitern aus Migrantenorganisationen eine volle Gleichwertigkeit mit einem deutschen Schul- oder Ausbildungsabschluss erhalten“, so Cemalettin Özer, der geschäftsführende Gesellschafter von Mozaik. Dadurch solle auch die berufliche Situation von Einwanderern nachhaltig verbessert und verstärkt werden.
Auszeichnung für Ehrenamtler
Zehn ehrenamtliche Helfer, die elf Sprachen repräsentieren, wurden jetzt im Hans-Sachs-Haus für ihre Arbeit in Gelsenkirchen und Recklinghausen mit Zertifikaten ausgezeichnet. „Ich bin froh, Teilnehmerin bei dem Projekt zu sein. Jeder, den wir beruflich integrieren können, ist ein Gewinn für die Gesellschaft. Das Projekt trägt auch dazu bei, Menschen für Integration zu sensibilisieren“, sagt die Projektteilnehmerin Venetia Harontzas, die neben der deutschen Sprache die türkische beherrscht. Die 46-Jährige Argiro Kamarianaki sieht sich als „Wegweiser“ und vermittelt auf deutsch, griechisch, englisch und spanisch.
„Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig bei dem Projekt“, teilt Petra Giesler mit. So geht es auch in dem Folgeprojekt „Interkulturelle Öffnung und Kompetenzentwicklung von Migrantenorganisationen zur Durchführung niederschwelliger Anerkennungs- und Qualifizierungsbegleitung in NRW“ von 2016 bis 2018 um die Begleitung von Menschen in Ammerkennungsverfahren.