Gelsenkirchen.. Die Zoom Erlebniswelt hatte geladen, um die Neuerungen der Saison 2016 vorzustellen, die am Sonntag, 13. März, beginnt.

Wenn die Sonne den Zoo der Zukunft wärmt, hat die Erlebniswelt gewonnen. Ein wunderbar blauer Himmel präsentiert sich am Donnerstag über Gelsenkirchen und lässt Frühlingsgefühle sprießen. Die Menschen zeigen sich gut gelaunt und die Veranstaltung ist idealerweise dazu geeignet, ihnen die Stimmung nicht zu verhageln. Die Zoom Erlebniswelt hat geladen, um die Neuerungen der Saison 2016 vorzustellen, ehe am 13. März der offizielle Start ins Haus steht. Und zum Paket gehört eine Deutschlandpremiere: die digitale Weltreise.

Ulrich Köllmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Gelsenkirchen GmbH, freut sich über diesen Coup, der gelungen ist über eine weitreichende Kooperation mit Sponsor Huawei. Das Unternehmen ist ein 1987 gegründeter Telekommunikationsausrüster mit Sitz im chinesischen Shenzhen, der weltweit agiert. Der Gewinn betrug im Jahr 2014 4,5 Milliarden US-Dollar bei einem Umsatz von 46,5 Milliarden US-Dollar.

Dieses Schwergewicht also, mit dessen Unterstützung im vergangenen Jahr flächendeckend das Wlan-Netz im Zoom eingeführt wurde, ist ein zentraler Partner für die Gestaltung der neuen digitalen Weltreise. „Schritt für Schritt“, so Köllmann, „werden wir die reale Welt der Tiere durch die digitale Welt ergänzen.“ Die Betonung liege ausdrücklich auf ergänzen.

„Frozen Planet“ ist in diesem Zusammenhang das Schlagwort. Dabei handelt es sich um eine durch die BBC International bekannte Installation, die in die Weltreise an einem Tag integriert wird. Die preisgekrönte Aktion, die für drei Monate nach Gelsenkirchen geholt werden konnte, lässt Besucher in den arktischen Lebensraum von Eisbären und Orcas eintauchen. Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) sagt angesichts der Technikbegeisterung auch ganz junger Leute: „Die Welt – zumindest die hier in Bismarck an Kanal und Emscher – ist besiedelt. Wir haben keine weißen Flecken mehr auf der Zoom-Landkarte. Aber – und das ist ganz wichtig – die Reise ist damit ja nicht zu Ende. Und mit Speck fängt man bekanntlich Mäuse.“

Was das heißt, zeigt der OB kurze Zeit später, als er mit Zoom-Pressesprecherin Sabine Haas Modell steht, um Eisbären zu streicheln und sich watschelnde Pinguine anzuschauen. Wem das nicht reicht: Auch virtuelle Orcas kreuzen die Eisscholle. Und weil ja Stillstand ein Rückschritt zu sein scheint, kommt noch dieses Angebot hinzu: Eine Virtual-Reality-Brille (VR) mit 360 Grad-Tierfilmen. Da tauchen Nutzer mit Seelöwen oder teilen sich die Welt mit Erdmännchen oder Waschbären...

Vorstellung auf der Cebit

Das alles ist nett, technisch interessant und beschäftigt (nicht nur) die Kinder. Wie die neue Zoom App 360°. Sie dürfte geeignet sein, die Kids und ihre Eltern auf den Spazierwegen durch Alaska, Asien und Afrika mit Spielen und Wissen auf unterschiedlichem Niveau zusätzlich die Zeit zu vertreiben. Wie innovativ und gleichermaßen jung diese Weiterentwicklung der Zoom Erlebniswelt in der Branche scheint, dafür steht auch dieser Hinweis: Der Zoo wird seine digitale Weltreise gemeinsam mit Huawei in der nächsten Woche am Mittwoch auf der Cebit in Hannover präsentieren. – Vielleicht wirkt gerade deshalb dieser Satz von Stadtwerke-Chef Ulrich Köllmann am Ende beruhigend: „Unser Kerngeschäft bleibt die reale Tierwelt.“

Drei Braunbär-Damen kommen aus Schweden

Ein Service-Baustein der digitalen Erlebniswelt ist auch dieser: Tages- und Dauerkarten werden Online angeboten und können auf das Smartphone geladen werden. Die Gäste kommen über neue Scanner-Anlagen an den Drehkreuzen ohne Wartezeit in den Zoo.

An der Bleckstraße dreht sich künftig selbstverständlich alles um die reale Tierwelt. Drei neue Braunbären-Damen aus Schweden werden noch vor Ostern in die Erlebniswelt Alaska einziehen. Derzeit befinden sie sich noch im Winterschlaf, sagte Zoom-Sprecherin Sabine Haas.

Entzückte Blicke werfen die Zoo-Gäste immer in Richtung der Jungtiere. Seit der Eröffnung haben rund 800 das Licht der Welt erblickt. In 2016 sind bereits weitere hinzukommen: Neben Lämmern und Ziegenbabys im Afrikanischen Dorf waren das Antilopen.

Manfred ist Publikumsliebling

Als Publikumsliebling unter den Jungtieren des Jahres 2016 gilt bisher Manfred mit seinen großen braunen Augen und seiner weichen Schnauze – das kleine Watussikalb springt seit dem 22. Februar durch das Afrikanische Dorf. Mit ihm hat Mama Lotte vor gut zwei Wochen ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Mit den erwarteten Jungen bei Giraffen, Pavianen, Trampeltieren, Waschbären, Elchen im Mai und bei den Seelöwen im Juni stehen die kommenden Monate ganz im Zeichen der Jungtiere.

Knapp eine Million Besucher zählte die Erlebniswelt 2015, darunter befanden sich über 18 000 Dauerkartenbesitzer. Damit verdreifachte sich die Zahl der Insider und Wegbegleiter binnen drei Jahren. „Wir sind hocherfreut, dass die Erlebniswelt ihre Besucherzahl erneut steigern konnte“, sagte OB Frank Baranowski.

Trotzdem bleiben Sponsoren enorm wichtig. Dazu zählen Gelsenkirchener Unternehmen wie Stölting, die ELE und die Sparkasse. Aber auch Dallmayr, Sinalco oder Huawei sind renommierte Unternehmen, die sich über eine Partnerschaft engagieren.