Gelsenkirchen. . Bezirksvertretung Süd befürchtet Staus durch Eltern, die mit ihren Autos die Hauptverkehrsachse in Gelsenkirchen blockieren, um ihre Kinder in der Einrichtung abzugeben.

Eine lange Diskussion in der Bezirksvetrtretung Süd löste die Einrichtung einer Kindertagesstätte in Rotthausen mit 45 bis 50 Plätzen in einem von der Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH (ggw) geplanten Neubau an der Steeler Straße 98 / Schemannstraße 2 aus. Kosten: 4,6 Millionen Euro. In dem Bau wird es auch 31 barrierefreie Wohnungen geben.

Kritik kam von der Mehrheit der Parteien. Sorge bereitet den Bezirksverordneten der Umstand, dass die Kita an einer derart stark befahrenen Verkehrsachse liegen wird. Sowohl die CDU als auch die SPD befürchten massive Staus, wenn Eltern mit ihren Autos vorne vor zu fahren versuchten und so die Straße blockierten. Auch könnten die Eltern die Parkplätze „des nahen Supermarktes oder der Tankstelle gegenüber verstopfen“. Henning Voß (CDU) brachte „nach den Erfahrungen an der Turmschule und Mechtenbergschule“ Nothaltebuchten ins Gespräch.

ggw schätzt den Parkdruck ganz anders ein

Ulrich Wichmann (Referat Erziehung/Bildung) und Stadtrat Dr. Manfred Beck sahen in dem Vorhaben „keine optimale Lösung“, beharrten aber darauf, dass es keine bessere gebe. „Die guten Plätze sind weg.“ Die Stadt steht in Sachen Kitas unter Druck. Im Rott-hauser Quartier fehlen Betreuungsplätze, Klagen von Eltern und teure Regresszahlungen „will die Verwaltung vermeiden“.

Bei der Bauherrin ggw reagierte Prokurist Stefan Eismann verwundert über die vorgebrachten Bedenken. „Der Zugang zur Kita erfolgt doch nicht über die Steeler Straße, man geht über den Außenbereich von hinten in die Einrichtung.“ Auch schätzt die ggw den Parkdruck ganz anders ein. „Anders als an Schulen, wo der Unterricht um acht Uhr beginnt, so Eismann, „bringen Eltern ihre Kinder in eine Kita zwischen sieben und neun Uhr.“ Das werde hier zu Fuß geschehen, weil die meisten Eltern direkt in der Umgebung wohnten. „Ich wage daher die Prognose, dass keine 20 Autos im Umfeld der Kita einen Parkplatz suchen werden. Und diese Stellplätze gibt es.“

Sperrschicht soll Ausgasungen verhindern

Der Bürgerverein Rotthausen kritisiert die zu kleine Außen- beziehungsweise Spielfläche der künftigen Kita, äußert zudem Bedenken wegen möglicher Altlasten – dort stand einmal ein Gaswerk.

Eine Sperrschicht im Boden, führte die ggw aus, werde Ausgasungen verhindern. „Untersuchungen belegen zudem“, sagte Stefan Eismann, „dass keine Gefahr für die Kinder besteht.“ Und was die Fläche angeht, da sieht Heike Schlossarek von Gekita nicht die geringsten Probleme: „Es gibt Empfehlungen diesbezüglich, ja. Aber das Landesjugendamt lässt Ausnahmen ohne Weiteres zu. Zur Not kann man ja das Außengelände der Kita am Rotthauser Markt noch mitbenutzen.“