Gelsenkirchen. Als Grundlage für bessere Stadtentwicklung in Quartiere investieren. Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks im Bonni in Hassel zu Gast.

Das Stadtteilzentrum Hassel ist ein Leuchtturmprojekt der Stadtentwicklung in Hassel. Da lag es für die SPD und die Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) nahe, Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks genau hierhin einzuladen zu einem Fachgespräch „Integrierte Stadtentwicklung – Soziale Stadt“. Gekommen waren nicht nur zahlreiche Vertreter der Kommunalpolitik, sondern auch viele interessierte Bürger.

Bevor Hendricks auf das Thema des Abends zu sprechen kam, kommentierte die Ministerin zunächst das bundespolitische Geschehen, rügte den Koalitionspartner und hob die Erfolge ihrer Partei hervor. Dann aber schlug sie den Bogen von der Flüchtlingspolitik zur Baupolitik. Denn perspektivisch hingen diese zusammen. „Wir brauchen eine Bauoffensive für mehr bezahlbaren Wohnraum“, betonte Barbara Hendricks gleich mehrfach.

„Wir müssen in Quartiere und Nachbarschaften investieren – und das ist hier gelungen“, betonte sie, dass die Projekte der Zukunft weiter ressortübergreifend arbeiten müssen. Im Kleinen bedeutet das, was im Bonni geschieht: Neben dem Treffpunkt im Quartier gibt es hier zahlreiche Bildungsangebote. Das sei eine gute Grundlage für Integration vor Ort.

Lob für die Städtekooperation

Dass die Hasseler Stadtentwicklung im Verbund mit Westerholt und Bertlich stattfindet, davon zeigte sich die Ministerin begeistert. „Ich finde es wirklich klasse, dass ihr euch über Stadtgrenzen hinweg zusammen getan habt. Das gibt es sonst nicht.“

So viel Lob nahm Stadtbaurat Martin Harter gern entgegen. Er verwies zunächst auf die schwierigen Rahmenbedingungen in Gelsenkirchen wie den anhaltenden Strukturwandel, Einwohnerverluste, die Zuwanderung aber auch Leerstände. Mindestens ein Viertel des freien Wohnraums sei über Renovierungen nicht mehr zu aktivieren. Kurz: „Stadterneuerung heißt in Gelsenkirchen Stadtentwicklung.“ Ohne die entsprechenden Fördermittel sei vieles nicht möglich. So wie das Stadteilzentrum. „Und das ist ein Leuchtturm. Denn uns ist es wichtig, dass die Bürger mitmachen. Das macht Projekte erfolgreicher, Netzwerke sorgen für Nachhaltigkeit.“

Stadtentwicklung: Erfolgsprojekt und Impulsgeber für Gelsenkirchen

Die Stadtentwicklung, da waren sich alle einig, ist ein Erfolgsprojekt und Impulsgeber für Gelsenkirchen. Und sie ist im vollen Gange. Das unterstrich Harter noch einmal, an die Bundesministerin und die Bürger gerichtet, indem er auch die nächsten Projekte erwähnte, die Hassel ein neues Gesicht geben sollen. So wie der Stadtteilpark auf dem Gelände der Kokerei Hassel und die „Neue Zeche Westerholt“.

Hier schloss sich der Kreis. Das „Energielabor Ruhr“, im Rahmen dessen die Gartenstadt rund um die Zeche Westerholt im Stadtnorden und im Hertener Westen aufgewertet werden soll, wird als eines von 21 Projekten im Rahmen der „Nationalen Projekte des Städtebaus“ gefördert. „Das ist ein reines Programm des Bundes“, unterstrich Hendricks, dass in ihrem Hause auch nach Gelsenkirchen geschaut wird.