Gelsenkirchen.. Wenn’s ums Geld geht – Sparkasse: Das gilt in Gelsenkirchen für die Mehrzahl der Privat- und Firmenkunden.

Wenn’s ums Geld geht – Sparkasse: Das gilt in Gelsenkirchen für die Mehrzahl der Privat- und Firmenkunden. Anders ließe es sich auch nicht erklären, dass Bernhard Lukas als Vorstandsvorsitzender des Institutes trotz einer für Banken schwierigen Niedrigzinsphase von einem „zufriedenstellenden Geschäftsjahr 2015“ spricht. Dafür steht die durchschnittliche Bilanzsumme von 3,216 Milliarden Euro. Weitere Indikatoren für Zufriedenheit: Kredite an Kunden wurden in Höhe von 1,883 Milliarden Euro vergeben. Die Kundeneinlagen lagen bei 2,437 Milliarden Euro.

Dass die Finanzwelt so rosarot bleibt für die Sparkasse, ist zu bezweifeln. Immerhin betrug der Jahresüberschuss 4 Millionen Euro. Lukas und seinen Vorstandskollegen Stephanie Olbering und Michael Klotz ist das nur zu gegenwärtig. Lukas: „2015 hat uns gefreut. Wir werden jetzt einiges in die Rücklagen packen. Wir hatten ein positives Kreditgeschäft, konnten die Einlagen halten und stellen eine positive Entwicklung im Wertpapiergeschäft fest.“

Auszeichnung für die Firmenkundenberatung

Die Darlehenszusagen im vergangenen Geschäftsjahr lagen um rund 14 Prozent über dem Vorjahr. Einen großen Anteil daran hatten laut Lukas und Olbering die Unternehmen und Selbstständigen mit 189,3 Millionen Euro. Dass die Bilanz an dieser Stelle so gut ausfällt, liegt zum einen an der Niedrigzinsphase, die gut ist für Investitionen, aber auch daran: „Wir kennen die Unternehmen vor Ort – das erleichtert die Beratung.“ Als Beleg dient der Sparkasse für 2015 eine Auszeichnung: die Note 1,7 im „Focus-Money-CityContest“ für die beste Firmenkundenberatung vor Ort.

Niedrige Zinsen, das lockte verstärkt Privatpersonen, um Wohneigentum oder energetische Modernisierungen zu günstigen Konditionen zu finanzieren. Insgesamt, so Stephanie Olbering, hätten die Zusagen für Baufinanzierungen bei 144,8 Millionen Euro gelegen. „Der Zuwachs beträgt 10,6 Prozent zum Vorjahr.“ Und: „Angesichts des Zinsniveaus empfehlen wir, an die Kreditlaufzeit zu denken. Es lohnt sich, in eine erhöhte Tilgung zu investieren, um die Laufzeit zu verkürzen.“

Es gibt auch eine Kehrseite. Die spüren die Sparer. In Erwartung besserer Zeiten, die Bernhard Lukas noch nicht erkennen mag, parken viele Kunden ihr Geld in kurzfristig verfügbare Anlagen wie Tagesgeldkonten. 2,437 Milliarden Euro liegen auf der „hohen Kante“, rund 500. 000 Euro mehr als 2014.

Dickes Plus im Wertpapiergeschäft

Dennoch verzeichnet das Institut einen leichten Einlagenrückgang von rund einem Prozent. Der sei vor allem auf Unternehmen zurückzuführen, so Lukas. Deren Einlagen schwankten stark zwischen den Stichtagen: „Sie legen Gelder kurzfristig an und lassen sie schnell wieder abfließen.“

Positiv ist das Wertpapiergeschäft mit einem Plus von gut 15 Prozent. Im Trend liegen Investmentfonds mit einer abgestimmten Streuung (Umsatzplus: 28 Prozent). Zurückhaltender bleiben die Kunden bei der Anlage in Einzeltiteln – bei Aktien und bei festverzinslichen Wertpapieren.

Filialnetz wird derzeit überprüft

„Die Sparkasse Gelsenkirchen ist digital sehr gut aufgestellt“, weiß Vorstand Michael Klotz. Seit 2012 ist die Zahl der Online-Banking-Teilnehmer um rund 19 Prozent gestiegen. Rund 750 .000 mal pro Monat loggen sie sich ein, davon 380 .000 mal mobil. Dass das Institut, das 802 Mitarbeiter beschäftigt, sich derzeit die Struktur seines Filialnetzes anschaut, hat laut Vorstandsvorsitzendem Bernhard Lukas nur bedingt mit diesem Trend zu tun. Hier spiele die Kostenüberprüfung eine wesentliche Rolle.

Am 8. März führt die Sparkasse ein weiteres Produkt ein: die Sparkassencard plus. Sie ermöglicht dem Inhaber, je nach Bonität, das bargeldlose Bezahlen in einem Rahmen zwischen 1500 und 25. 000 Euro. Die Zinsen, ist keine genügend hohe Deckung auf dem Konto, liegen bei 6,66 Prozent und damit zwischen Privatkredit und Dispo-Zinsen.

Dass ein gutes Ergebnis der Sparkasse wichtig für Gelsenkirchen ist, zeigt dies: Im Jahr 2015 stellte das Institut als Spender, Stifter und Sponsor über 5,9 Millionen Euro für gemeinnützige Einrichtungen und Zwecke zur Verfügung.