Gelsenkirchen. . Nicht alles, was ihm bei der Berlinale gefallen hat, kann Michael Meyer in seiner Schauburg oder den Apollo Cinemas in Gelsenkirchen zeigen. Aber „Ove“ kommt.
„Das klingt vielleicht komisch: Aber Filme gucken ist wirklich anstrengend“, seufzt Michael Meyer, nur halb scherzhaft. Der Betreiber der altehrwürdigen Schauburg an der Horster Straße sowie der Apollo-Cinemas nahe der Arena ist frisch aus Berlin zurück. Der Cineast, der zudem in Bochum die Programmkinos Casablanca und Metropolis leitet, ist seit vielen Jahren Gast bei den Filmfestspielen in Berlin, wenn irgend möglich auch die vollen acht Tage lang.
„Ich habe an die 30 Filme gesehen. Mitgezählt hab ich nicht. Die meisten im Berlinale-Palast, Wettbewerbsbeiträge. Aber natürlich habe ich auch welche von den vielen anderen Reihen gesehen, die bei der Berlinale laufen. Insgesamt werden 400 Filme gezeigt – das schafft kein Mensch“, so Meyer. Zudem nutze er selbst bei der Berlinale auch andere Angebote, etwa die Tradeshows der Verleiher.
„Den besten Film gibt es nicht: Man kann ja nicht Äpfel mit Birnen vergleichen“
Welches seiner Meinung nach der beste Film der Berlinale war, mag er nicht sagen. „Man kann ja nicht Äpfel mit Birnen vergleichen – eine Komödie mit einer Dokumentation oder einem Drama. Aber ich habe wirklich gute Filme gesehen. Zum Beispiel ,Ein Mann namens Ove’. Den werden wir auch in Gelsenkirchener auf jeden Fall zeigen. Ein großartiger skandinavischer Film, bei dem einfach alles passt. Es geht um einen grummeligen alten Mann, der zum Schrecken der Nachbarschaft geworden ist. Als nebenan eine junge Familie einzieht, ändert sich das langsam. Es ist toll gespielt, hat einen schönen Humor – der Film läuft im April an und ich freue mich drauf“, kündigt Meyer an.
Fasziniert vom Film über das legendäre Schachduell Fischer – Spassky
Entdeckungen mache man bei der Berlinale immer. Ihn habe zum Beispiel der Film „Bauernopfer – Spiel der Könige“ fasziniert. Er dreht sich um das legendäre, hochpolitische Schachduell von 1972 zwischen dem US-Schach-Weltmeister Bobby Fischer und dem Russen Boris Spassky. Ob dieser Film, der im April in Deutschland startet, hier laufen wird, ist jedoch fraglich.
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„Vielleicht im Kommunalen Kino. Da können wir gute Filme zeigen, die kein großes Publikum anziehen“, tröstet sich Meyer. Ein Fall dafür wäre wohl auch seine neuseeländische Berlinale Entdeckung ,Mahana“, eine Maori-Familiengeschichte, von Lee Tamahori inszeniert. Und auch Thomas Vinterbergs „Kommune“, deren Hauptdarstellerin den Silbernen Bären erhielt, ist ein Koki-Kandidat.
Der Eröffnungsfilm der Berlinale, „Hail Caesar“ von den Cohen-Brüdern mit Top-Stars wie „Schorschi“ Cloony jedenfalls läuft längst in der Schauburg an der Horster Straße.