Gelsenkirchen. Weit über 100 Beamte sind wachsam. Auch der städtische Ordnungsdienst ist mit mehr Kräften vor Ort.
„Hand in Hand durchs Narrenland“ sollen heute bis zu 100.000 Jecken beim Rosenmontagszug über die Cranger Straße ziehen. Friedlich soll es bleiben in Gelsenkirchen, wünscht sich das Festkomitee Gelsenkirchener Karneval. Die Ereignisse in Köln haben auch bei der Stadt, der Polizei und den Ordnungskräften für erhöhte Wachsamkeit gesorgt. Weit über 100 Polizisten in Dienstkleidung und Zivil sind im Einsatz, um ausgelassenen Karnevalsfreunden einen sicheren und fröhlichen Nachmittag zu garantieren.
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„Wir haben unseren Kräfteeinsatz wegen der Vorfälle in Köln deutlich nach oben angepasst“, bestätigt Polizeisprecher Olaf Brauweiler. „Wir wollen überall präsent und wahrnehmbar, aber keine Partybremse sein oder eine Drohkulisse aufbauen.“ Ziel der Polizei sei es, schneller eingreifen zu können, sollte es Ärger geben. Nicht nur rund um den Zug, auch im Bereich des Hauptbahnhofs wie auch am Bahnhof Buer sind mehr Beamte im Einsatz. Im Bereich rund um die Araltankstelle, an der alkoholisierte Krawallbrüder schon häufiger ausrasteten, werden zusätzliche Beamte verstärkt ein Auge auf die Szene werfen. Verkehrsdienst, Kräfte der Hundertschaft und Diensthundeführer unterstützen ihre Kollegen. „Privates Feiern“, weiß Brauweiler, „ist für die meisten Kollegen nicht möglich, zu viele Kräfte werden benötigt.“ Auf die Aufnahme von Bierleichen, die vorübergehend aus dem Verkehr gezogen werden müssen, ist die Polizei vorbereitet. „Es ist Platz genug vorhanden. Wir können nicht nur Gruppen unterbringen, sondern haben auf der Buerschen Wache noch weitere Reservezellen.“
Besonderes Augenmerk gilt dem Jugendschutz
Im engen Kontakt zur Polizei und zum Festkomitee steht die Feuerwehr. „Jeder unserer Kollegen kann jeden Verantwortlichen erreichen“, bestätigt Sprecher Jörg Pinnau. Für eine Kommunikation vor Ort hat die Berufswehr einen Einsatzleitwagen zur Verfügung, der mit sechs Mann besetzt ist. In dem Fahrzeug wird im Ernstfall auch der Krisenstab die Strategien festlegen. Zwei Fahrzeuge der freiwilligen Feuerwehr stehen mit jeweils acht Leuten zur Verfügung.
Auch der Kommunale Ordnungsdienst ist stärker aufgestellt als in den Vorjahren. „Viele Mitarbeiter werden als Nachrichtenübermittler unterwegs sein“, bestätigt Pressesprecher Martin Schulmann. Die städtischen Aufpasser sind in Dienstkleidung und zivil unterwegs. Besonderes Augenmerk gilt dem Jugendschutz. Es soll verhindert werden, dass Alkohol an Jugendliche ausgeschenkt wird. Wer gegen das Verkaufsverbot verstößt, muss damit rechnen, dass der Sprit-Vorrat eingezogen wird.
Zugleiter Robert Kemski ist überzeugt, dass die Gelsenkirchener Narren friedlich feiern werden. Seien manchem Jeck Ansammlungen von Gruppen nicht geheuer, sollte er der Bereich meiden. Sein Rat an weibliche Narren: „Am schönsten und auch sichersten ist es, in Begleitung ausgelassen Karneval zu feiern.“
Um 14.30 Uhr setzt sich heute der Zug an der Cranger Straße in Bewegung. 11,5 Tonnen an Bonbons, Plüschtieren, Bällen und Blumen haben die Jecken auf ihren Festwagen deponiert.
168 Ordner vom Festkomitee werden im Einsatz sein und für Sicherheit sorgen. Allein 600 Aktive sind im Zug unterwegs.