Gelsenkirchen. Der Energiedienstleister reagiert zum 1. März auf erhöhte Kosten durch gesetzliche Umlagen. Konkurrent Gelsenwasser hält den Preis konstant.

Gelsenkirchen. Post von der ELE bekommen die Kunden in diesen Tagen. Der Inhalt dürfte kaum freuen. Der lokale Energiedienstleister hebt die Strompreise an. Zum 1. März 2016 wird’s teurer. Die monatlichen Stromkosten dürften bei Durchschnittsverbrauchern um etwas mehr als zwei Euro steigen. Unverändert bliebt dagegen der Strompreis bei Gelsenwasser. Für Ökostrom aus Wasserkraft bestehe „über zwei Jahre die volle Preisgarantie“, so Unternehmenssprecher Felix Wirtz.

Bereits zum 1. Januar, begründet die ELE den Schritt, hätten sich verschiedene gesetzliche Umlagen verändert, die auf die Strompreise wirken. Zu den Kostenkomponenten für die Erhöhung zählt die ELE u.a. die EEG-Abgabe, die Abgabe zum Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und die Umlage nach §19 Netzentgeltverordnung, die die teilweise Befreiung bestimmter energieintensiver Industrien von den Netzentgelten regele.

Zusätzliche Belastung von rund 5 Millionen Euro

Insgesamt erhöhe sich die Belastung durch staatliche Abgaben und Umlagen damit um etwa 0,72 Cent je Kilowattstunde (kWh) brutto, zudem stiegen die Netznutzungsentgelte für Gelsenkirchen, Bottrop, und Gladbeck um rund einen halben Cent je kWh. „Auch wenn verbesserte Konditionen bei der Strombeschaffung in die entgegengesetzte Richtung wirken“, ließe sich die Erhöhung nicht vermeiden, sagt ELE-Sprecher Peter Efing.

Die zusätzliche Belastung für das Unternehmen beziffert er mit rund 5 Millionen Euro, „nur etwa die Hälfte davon geben wir an unserer Kunden weiter“. Der 1. März und nicht schon der Jahreswechsel sei als Termin gewählt worden, „weil wir bis dahin alle wesentlichen Preiskomponenten kennen.“

Der Grundpreis bleibt für fast alle Kunden unverändert

ELE gehört zu 50,1 Prozent RWE und Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck (je 16,6 Prozent). Allein für die Förderung erneuerbarer Energien, rechnet die ELE, „haben unsere Kunden bereits über 65 Millionen Euro gezahlt“. Mit genauen, aktuellen Kundenzahlen hält man sich beim Energiedienstleister aus Konkurrenz-Gründen zurück. Das Verbraucherportal Verivox nennt 252 115 für Strom und 57 338 Kunden für Gas im Jahr 2012.

Zur Orientierung: Der Verbrauchsrechner der ELE wirft bei 3100 Kilowattstunden (kWh) Jahresverberbrauch im Tarif „Stromplus“ aktuell Jahreskosten von 984,92 Euro aus (Arbeitspreis 28,17 Cent/kWh), beim Öko-Tarif „Stromfix“ sind es 967,37 Euro (27,75 Cent/kWh).

Der verbrauchsabhängige Arbeitspreis geht für die meisten ELE-Produkte um 0,89 Cent netto bzw. 1,06 Cent brutto je kWh nach oben. Der Grundpreis bleibt für fast alle Kunden unverändert. Aufs Jahr 2016 gerechnet entspreche das für die meisten Kundengruppen einer Steigerung von unter drei Prozent. Die Preise für Elektrospeicherheizung oder Wärmepumpe bleiben laut ELE konstant. Zum Vergleich: Gelsenwasser kalkuliert für den Jahresverbrauch von 3100 kWh mit 842,60 Euro (24,49 ct/kWh).

Den Zählerstand zum 1. März abzulesen, sei nicht nötig, so die ELE. Wer ihn dennoch zum 1. März g angeben möchte, kann das z. B. auf www.ele.de/kundenkonto tun.