Gelsenkirchen. InoxAir hat sich zum Spezialisten für Abluftreinigung im Gastronomiebereich entwickelt. Vater und Sohn Bruder eröffnen neuen Firmenstandort.

Mit Hochtempo läuft bei InoxAir der Firmenausbau. Vom reinen und zunächst kleinen Großhändler hat sich die Firma innerhalb weniger Jahre zum Spezialisten für Gastronomie-Küchenabluft entwickelt, lagert und vertreibt Ablufthauben, Ventilatoren-Technik, Rohr- und Montagematerial und Spezialtechnologie zur Fett- und Geruchsbeseitigung. Zeit gelassen haben sich die Geschäftsführer Heinz (62) und sein Sohn René Bruder (36) allein in eigener Sache: Bereits vorigen März ist das expandierende Unternehmen von der Gerhardstraße an die Alfred-Zingler-Straße 36 gezogen, hat sich dort massiv vergrößert und neue Jobs geschaffen. 35 sind es jetzt insgesamt. Doch die Einweihung des neuen Standorts wurde erst Mittwoch offiziell gefeiert. Bisher, stellen Vater und Sohn fest, war „einfach zu viel zu tun“.

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Im Schulungsraum stehen Mittwoch Geschäftspartner, Vertreter der Wirtschaftsförderung, auch Oberbürgermeister Frank Baranowski, und hören eine Gelsenkirchener Erfolgsgeschichte, ehe es später durch Büros und Lager geht, vorbei an Edelstahlbauteilen, Ablüftern, Kaminen. Für rund eine Million Euro, sagt René Bruder, „haben wir hier Ware auf Lager“.

Am alten Standort stieß InoxAir an Grenzen. 2015 wurde das 8500 Quadratmeter große Firmengelände der Firma Sto erworben. Ein Leerstand – der Farbenspezialist hatte den Standort aufgegeben. Die Bruders bauten das Lager und die Büroflächen um – und haben noch Erweiterunsgbedarf. Auf dem Hof soll noch in diesem Jahr eine 1200 Quadratmeter große Hochregal-Lagerhalle gebaut werden. „Die Baugenehmigung haben wir schon“, sagt René Bruder. Rund 700 000 Euro sind für den Neubau kalkuliert, 1,1 Millionen Euro hat die Firma bereits in den Umzug und den neuen Standort investiert.

Fünf Mitarbeiter in der Entwicklung und im kaufmännischen Bereich eingestellt

Allein 2015 wurden fünf Mitarbeiter in der Entwicklung und im kaufmännischen Bereich eingestellt. „Es war ein sehr gutes Geschäftsjahr und 2016 geht es so weiter“, so der 36-Jährige. Sein Ziel ist, den seit drei Jahren forcierten Bereich der Luftnachbehandlung vor allem mit der von InoxAir entwickelten Technologie zur 100-prozentigen Abluftreinigung weiter auszubauen – perspektivisch auch für den industriellen Bereich. „In der Gastronomie wollen wir unsere Marktführerschaft festigen. Es freut mich, dass wir hier unsere Innovationen voran treiben können“, sagt René Bruder und glaubt: „Wir sind vielleicht etwas hemdsärmelig, aber sehr nah bei den Kunden.“ Die sitzen in der Region, aber werden auch längst bundes- und europaweit bedient.

Für Baranowski ist die InoxAir-Geschichte gleich dreifach positiv: „Sie passt zu unserer städtischen Strategie. Wir glauben daran, dass das wirtschaftliche Rückgrat die hiesigen Unternehmen sind, die sich vergrößern wollen. Zweitens wurde hier ein längerer Leerstand beseitigt. Drittens haben wir ein Plus an Arbeitsplätzen bekommen. Ich finde, das sind gute Nachrichten für den Wirtschaftsstandort.“

Die Entwicklung der Produkte befindet sich am Firmensitz

Die Behandlung der Küchenabluft, so ein Vertriebsmitarbeiter von InoxAir, sei wegen der unterschiedlichen Betriebs-Herausforderungen der Gastronomie „die Königsdisziplin“. Die TÜV-zertifizierte „100-prozentige Abluftreinigung auf Plasmabasis“ nennt InoxAir dabei als Alleinstellungsmerkmal. Die Entwicklung der Produkte befindet sich am Firmensitz, die Produktion erfolgt von Dienstleistern. Qualm, Fett und Gerüche werden herausgefiltert. René Bruder hat ursprünglich selbst in dem Bereich gearbeitet. Die Entfettung und Reinigung sagt der gelernte Kaufmann, sei eine üble Arbeit. „Ich habe immer gedacht, dass muss doch einfacher gehen.“