Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener Autorin Birgit Salutzki legt mit „Ruhrkälte“ ihren ersten Krimi vor. Er spielt in der Metal-Szene.

Der Platzwart ist platt: Auf der roten Asche der Schalker Glückauf-Kampfbahn stolpert er plötzlich im Dunkel der Nacht über eine grausam zugerichtete Leiche. Dem Platzwart wird übel. Dabei wollte Willi Kruschinski, der einstige Kumpel vom Bergwerk Hugo, doch eigentlich nur den Platz kontrollieren, so kurz vorm Derby. Wer den Schalke-Fan so bestialisch niedergemetzelt hat, das erfährt der Leser des neuen Krimis „Ruhrkälte“ in einem überraschenden Finale.

Es ist ihr Krimi-Debüt. Und da gibt die Gelsenkirchener Autorin Birgit Salutzki gleich alles. Die 50 Jahre alte Literatin, die bislang eher durch Sachbücher wie zuletzt mit dem Band „Gelsenkirchener Gespräche“ auf sich aufmerksam machte, geht mit feiner Lust am blutrünstigen Mord, aber auch an vertrackten Lebenskurven und Verstrickungen ans Werk. Gänsehaut und Grusel garantiert!

Zwischen Fußball und Heavy Metal

Denn der Tote scheint einem rigorosen Ritualmörder in die Hände gefallen zu sein: Der perfide Täter schnitt seinem armen Opfer ein Tattoo aus der Haut heraus und riss ihm dann noch das Herz aus dem Leib. Nichts für schwache Nerven! Das spürt nicht der Leser, sondern auch Kommissar Marius Pérez. Der Halbspanier setzt sich auf die Spuren einer verzwickten Geschichte rund um König Fußball, um Heavy Metal-Fans und die scharfe Tattoo-Szene.

Alles drin, was in einem wahren Ruhrgebiets-Krimi für die notwendige Würze sorgt und das Lesen spannend und äußerst kurzweilig macht: Schalker und Borussen, Derby-Fieber, jede Menge wiedererkennbares Lokalkolorit, dazu eine Geschichte, die mitreißt. Schließlich gibt es noch eine weitere Leiche: einen jungen Taucher, der im Gasometer Duisburg sein Leben gewaltsam aushaucht.

Mit einem zwar nicht neuen, aber dennoch packenden Kunstgriff streut die Autorin Kapitel ein, in denen aus Täterperspektive erzählt wird. Ein Kniff, der die Spannung minuziös steigert.

Intensive Recherchen

Für ihr Regionalkrimi-Debüt recherchierte die Autorin intensiv: „Vor allem in der Metall-Szene, aber auch bei der Polizei.“ Als bekennender Schalke-Fan kannte sie sich in der Fußballszene bereits bestens aus. Und Krimis liebt sie, seit sie denken kann, leidenschaftlich: „Da lese ich alles querbeet und hatte schon lange einen eigenen Fall im Kopf.“

Diesen Kommissar Pérez, ein authentischer, menschlicher Kerl, will sie auch nach dem ersten Roman nicht gleich sterben lassen: „Eine Fortsetzung steht bereits und möglicherweise wird es gar eine ganze Reihe von Pérez-Krimis geben“.

Zeilen eines Heavy-Metal-Songs ziehen sich durch alle Kapitel des Krimis: „Jetzt habe ich eine Band gefunden, die sogar auf den Text ,Thicker than blood` einen Song komponieren wird“, freut sich die Autorin. Da werden zukünftige Lesungen einen zusätzlichen Kick bekommen.

Der Revier-Krimi „Ruhrkälte“ ist 2015 erschienen im Kölner Emons Verlag. Er hat 240 Seiten und kostet 9,90 Euro. ISBN 978-3-95451-742-8

Die Autorin Birgit Salutzki wurde in Gelsenkirchen geboren und lebt seit einigen Jahren in Gladbeck, gleich an der grenze zu ihrer Heimatstadt. Als freie Autorin veröffentlichte sie Sachbücher und einige belletristische Romane.

Mit ihrer Veranstaltungsagentur Musenland inszeniert Salutzki Leseevents. Sie leitet auch eine Kinder-Spielsprachschule.