Gelsenkirchen. Die Rudi Assauer Initiative verlieh Preise an Gruppen, die sich mit der Volkskrankheit Demenz beschäftigten. Der Namensgeber war auch vor Ort.

Die Volkskrankheit Demenz, die zu Defiziten von kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten führt, war Anlass der heutigen Preisverleihung in der Veltins-Arena: In Anwesenheit des Namensgebers verlieh die „Rudi Assauer Gemeinnützige Initiative Demenz und Gesellschaft GmbH“ die diesjährigen fünf dotierten Preise.

Wie kann das Leben von Demenzkranken und Angehörigen vereinfacht werden? Gibt es Möglichkeiten, den Prozess zu verlangsamen? Mit dieser Fragestellung hatten sich ehrenamtlich Organisationen, Gruppen oder Einzelpersonen beschäftigt und verschiedene Ideen entwickelt und umgesetzt. „Die Preisträger sind Vorbilder und machen mit ihrem Engagement die Erkrankung in der Öffentlichkeit präsent“, betonte Werner Hansch, Beiratsvorsitzender, Sportreporter und ehemaliger Stadionsprecher des FC Schalke 04. Er moderierte die dreistündige Veranstaltung und bedankte sich noch einmal bei dem 71-jährigen Schalker Ex-Manager Rudi Assauer, der mit seinem Alzheimer-Outing vor vier Jahren einen mutigen Schritt getan und eine hohe Aufmerksamkeit erreicht habe.

"Du warst für jeden da"

Der erste Preis, dotiert mit insgesamt 4000 Euro, wurde aufgeteilt: 2000 Euro erhielt das Kölner Malteser Krankenhaus St. Hildegard für die „Demenzstation Silvia“. Ziel hierbei ist, Strukturen, Räume und Arbeitsweisen in Krankenhäusern für Demenzpatienten anzupassen. Ebenfalls erstplatziert und damit Preisträger von 2000 Euro ist die Aktion „FachprakikerIn in sozialen Einrichtungen“ von dem Kölner Pfarrer Franz Meurer. In einer aufrüttelnden Rede erklärte er: „Es gibt erkrankte Menschen die Hilfe benötigen, aber auch Förderschüler, die keine Arbeit finden. Dies muss man vereinen.“

Den zweiten Preis (2000 Euro) erhielt das Berufskolleg Mülheim an der Ruhr für das Projekt „Engagiert für Demenzkranke“, das von Schülern eigenständig entwickelt wurde. Der dritte Preis (1000 Euro), überreicht von SPD-Politiker Franz Müntefering, kam einen Quartierskonzept zu Gute. Moderatorin und Autorin Bettina Tietjen, die die Demenzerkrankung ihres Vaters in dem Buch „Unter Tränen gelacht“ niedergeschrieben hatte, bekam einen Medienpreis.

Auch die Stiftung selbst erhielt einen Scheck von über 15.000 Euro vom Fußballclub Schalke 04, den Gerald Asamoah überreichte. Der Ex-Schalker fand noch einmal rührende Worte an Assauer gerichtet: „Du warst für jeden da, man konnte dich immer anrufen. Selbst als ich einmal Stress mit meiner Frau hatte, hast du mir geholfen.“