Gelsenkirchen. Die Lokalität ist eine Plattform für Konzerte, Lesungen und Kunst. Ehrenamtliche Hilfen und Spenden machen die Kulturarbeit erst möglich.
Seit mehr als vier Jahren hat sich das Wohnzimmer GE - ein öffentlicher Kulturraum in gemütlicher Atmosphäre - in der Stadt etabliert. Ledersofas stehen hier neben Holzstühlen, Sessel sind vor rustikalen Tischen platziert, Instrumente und Gemälde unterstreichen die Kreativität und Kerzenlicht gibt dem Gast das Gefühl, als befände er sich in seinen eigenen vier Wänden.
„Die Idee dahinter war ein Treffpunkt, an dem sich kreative Menschen austauschen können und Kultur stattfindet“, erklärt Paul Pillath, Vorsitzender des gemeinnützigen, nicht eingetragenen Vereins Wohnzimmer GE. „Es ist quasi ein Ort von Menschen für Menschen“, fügt er hinzu. An die 150 Musikacts aus deutschen Städten, wie Gelsenkirchen, Bochum und Berlin, aber auch aus Australien, Neuseeland und Amerika standen hier bereits auf der Bühne. Jeden Freitag beschallen Bands und Solokünstler den Kulturraum live durch ihren selbstgemachten Sound. Von Jazz bis Rock und Pop, aber auch Folk und Indie ist alles dabei. 15 Bandanfragen pro Tag seien keine Ausnahme, die Bereitschaft zu musizieren ist da und auch die Besucherzahlen sprechen für sich. Das nächste Jahr ist jetzt schon ausgebucht. „Was uns fehlt sind Leute, die uns bei der ehrenamtlichen Arbeit unterstützen“, so der 29-Jährige. Zwar seien mittlerweile zwölf Mitarbeiter im Team, aber um die Arbeit professionell weiterführen zu können, würden helfende Hände fehlen. „Über jeden Interessierten, der sich durch Spaß an Musik, Kultur und neuen Projekten einbringen möchte, sind wir sehr dankbar“, so Pillath, der selbst einige Musikinstrumente spielt und bereits in verschiedenen Bandprojekten mitgewirkt hat.
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Während sich meist Berufsmusiker für den Freitag bewerben, gibt’s jeden ersten Donnerstag im Monat die „Open Stage“, zu der sich Musiker und Musikliebhaber eingeladen fühlen dürfen. Aber, nicht nur Kultur gibt’s in dem Raum mit Wohnzimmeratmosphäre: Theateraufführungen, Lesungen, Ausstellungen, Übertragungen von Schalke-Spielen, Seminare, Fotoshootings und Videodrehs finden hier statt. So hat der Gelsenkirchener Rapper Weekend bereits die Videos zu seinen Songs „Hi Chimperator“ und „Sommer meines Lebens“ in dem Raum mit Backsteinwänden des ehemaligen Zechengebäudes abgedreht.
Für 2016 dürfen die Besucher gespannt sein: Der Donnerstag soll noch aktionsreicher werden. So ist bereits ein Gesellschaftspielabend, die Vorführung von Filmen und eine Veranstaltungsreihe, bei der Schallplatten vorgestellt und diskutiert werden mit eingeplant.