Gelsenkirchen. . Schalkes Marketing-Vorstand Alexander Jobst arbeitet intensiv an der Internationalisierung des Vereins. Dazu gehört auch eine Reise in die USA, um einen Konkurrenten von Adidas zu treffen.

Von einer nahenden Winterpause spürt Alexander Jobst derzeit nichts. Der Vorstand Marketing des FC Schalke 04 hat in diesen Tagen mehr als genug zu tun, um den Fußball-Bundesligisten zukunftsfähig aufzustellen. Dabei geht es nicht nur um die strategische Positionierung im für die Königsblauen so wichtigen asiatischen Wirtschaftsraum, sondern in Verbindung damit mittelfristig auch um ein millionenschweren Ausrüstervertrag für den Verein.

Das Abkommen mit Adidas läuft im Jahr 2018 aus. Durch seine Internationalisierung im Bereich Marketing und Sponsoring sowie seine sportlichen Erfolge aus den letzten Jahren, etwa die Champions League-Teilnahmen oder aktuell das Erreichen der K.o.-Runde in der Europa League, sind auch andere Sportartikelhersteller auf den FC Schalke 04 aufmerksam geworden. Nach Informationen der WAZ wird Alexander Jobst in der kommenden Woche für drei Tage in die USA reisen, um dort erste Gespräche mit einem interessierten Unternehmen zu führen, das im Markt als starker Mitbewerber von Adidas gilt.

Fokus liegt auf Asien

Das alles passt in dieses Bild: Der FC Schalke 04 arbeitet intensiv an einer erfolgreichen Strategie, um seine Erlöse aus dem Bereich des internationalen Merchandising wesentlich zu steigern. Der Fokus des Fußball-Bundesligisten richtet sich dabei auf ein enges Beziehungsgeflecht im finanzstarken asiatischen Wirtschaftsraum. Die Premiumpartnerschaften mit den beiden chinesischen Milliarden-Unternehmen Hisense und Huawei stehen ebenso dafür, wie das Sponsoring-Abkommen mit dem südkoreanischen Reifenhersteller Kumho Tyre.

Am Donnerstag erfolgte ein nächster Schritt, über den sich Schalkes Marketing-Vorstand Alexander Jobst (42) freute: „Wir haben drei Online-Shops für Fans ins Asien eröffnet.“ Unter der Adresse www.schalke04storeasia.com können die S04-Anhänger in Fernost ab sofort Fanartikel erwerben. Und das offenbar umfassend: Die Königsblauen decken nach eigenem Bekunden alle Länder in der Asien-Pazifik-Region ab. Die Vorteile liegen für Jobst auf der Hand: „Wir können nicht nur die Lieferzeiten deutlich verkürzen, sondern auch in der Produktauswahl noch zielgerichteter ansetzen. Außerdem, das Potenzial, das darin liegt, darf man nicht unterschätzen, bieten wir länderspezifische Zahlungsmöglichkeiten an.“

Ausbau der E-Commerce-Projekte

Konkret heißt das: Für die Kernmärkte China und Japan gibt es jeweils Onlineshops in der Landessprache, über die englische Version will der FC Schalke 04 seine Anhänger in allen weiteren Ländern erreichen. Für Alexander Jobst ist das ein logischer Schritt in der Umsetzung seiner Langfriststrategie: „Damit bauen wir unsere E-Commerce-Projekte aus. Asien ist bekanntlich für uns ein wichtiger Zielmarkt, in dem wir bereits viele Sympathien haben und uns erhöhte Erlöse erhoffen.“

Die Hoffnungen belegen Zahlen, die der Club gleich mit veröffentlicht: Aktuell kommunizieren die Knappen über ihre chinesischen Club-Media-Kanäle täglich mit mehr als 1,2 Millionen Chinesen. Der japanische Twitter-Account der Königsblauen ist mit über 90.000 „Getreuen“ demnach sogar einer der erfolgreichsten aller europäischen Topclubs. Zudem, so Jobst, verfolgten fast 40.000 japanische Fans alle Neuigkeiten über die landesspezische S04-Facebookseite.

Aktuell gibt es vier Sprachversionen

Die Onlineshops sind im ersten Schritt in vier Sprachversionen verfügbar: in Chinesisch, sowohl mit traditionellen als auch mit vereinfachten Schriftzeichen, Japanisch und Englisch. Weitere Sprachversionen sind geplant.

Partner des Gelsenkirchener Fußball-Bundesligisten bei der Umsetzung des E-Commerce-Projekts ist das Unternehmen „EZshopnet International Limited“ mit Sitz in Hongkong, das bereits – neben anderen – die Onlineshops des FC Chelsea, von Juventus Turin und dem AC Mailand mitverantwortet. Perhson Wong, Geschäftsführer des Unternehmens, lässt sich über die neue Geschäftsbeziehung mit den Königsblauen so zitieren: „Wir freuen uns, mit dem FC Schalke 04 als erstem Partner aus der Fußball-Bundesliga zusammenzuarbeiten. Bemerkenswert ist für uns, dass bei der Entwicklung der Onlineshops erstmalig drei Parteien aus drei Ländern miteinander kooperiert haben: ein deutscher Fußball-Club, ein E-Commerce-Unternehmen aus Hongkong und eine Kreativagentur aus Großbritannien,“