Gelsenkirchen. Wegen des knappen Parkangebots an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen stehen Studenten im Halteverbot - und bleiben auf Knöllchen sitzen.

Die Parkplatzsituation an der Westfälischen Hochschule (WH) sorgt jedes Jahr aufs Neue für Ärger. Auch zu Beginn des laufenden Semester fielen Steven Kirchhof die vielen Autos auf, die ob des vollen Parkplatzes am Straßenrand abgestellt worden waren. Oft klemmte bereits ein Knöllchen hinter den Scheibenwischern, als der Student des Maschinenbaus an ihnen vorbeilief. Kirchhof findet das nicht gerecht. „Es gibt viel zu wenig Parkplätze, den Studenten bleibt fast nichts anderes übrig, als sich dort hinzustellen“, sagt der 21-Jährige. Vor allem in der Zeit zwischen 8 und 13 Uhr sei es hoffnungslos verstopft.

Kirchhofs Idee: „Aus Solidarität könnte die WH für die Knöllchen der Studenten aufkommen.“

Weitere Parkfläche in Aussicht

Dr. Barbara Laaser, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit der WH, findet das eine „charmante Idee“. Der aus Steuermitteln finanzierte Etat der Hochschule gebe das aber nicht her. Daher hält Laaser alle Autofahrer an, sich an die Parkordnung zu halten und bei Nichtbeachtung die Verantwortung für die Folgen zu übernehmen. „Auch für die Mitarbeiter der Hochschule sind nicht genug Parkplätze vorhanden“, sagt Laaser. Trotzdem würde die WH die Mitarbeiterparkplätze im Laufe des Vormittags öffnen, damit diese auch von Studenten genutzt werden könnten.

Laut des Studenten Steven Kirchhof habe sich die Situation in den letzten ein bis zwei Wochen schon etwas entschärft. Eine Beobachtung, die Barbara Laaser bestätigt: „Nach einigen Wochen haben in der Regel auch alle Erstsemester ihre Nische für das Erreichen der Hochschule gefunden.“ Dennoch sei man bemüht, weiteren Parkraum in Hochschulnähe bereitzustellen. Denkbar sei dabei eine Zwischennutzung des Abrissgeländes, „jedoch nicht als Dauerlösung“.

Keine Jagd auf Falschparker

Dass die Ordnungskräfte bei den Falschparkern einfach beide Augen zudrücken, sei laut Stadtsprecher Martin Schulmann keine Option: „An der Stelle befindet sich eine Feuerwehrzufahrt, es herrscht absolutes Halteverbot.“ Es sei jedoch keineswegs so, dass gezielt Jagd auf Falschparker an der WH gemacht werde. „Es gibt Pläne, nach denen überall in der Stadt mal kontrolliert wird“, erklärt Schulmann. Allerdings gehe man Hinweisen nach. „Und aus der Gegend der WH bekommen wir viele Hinweise.“

Barbara Laaser hat einen einfachen Lösungsvorschlag für die Parkproblematik: „Nicht mit dem Auto kommen, sondern mit dem Fahrrad oder dem Bus.“ Schließlich erhalte jeder Student über seinen Sozialbeitrag gleichzeitig ein VRR-Ticket, mit dem er sämtliche Öffentliche Verkehrsmittel nutzen könne. Dies sei zudem die umweltfreundlichste Lösung.