Gelsenkirchen. Konzert mit dem Saxofonisten Nicolas Simion begeistert im Consol Theater Gelsenkirchen.

Kraftvoll und urwüchsig ist sein Ton, vor allem auf dem Tenorsaxofon. Längst rasch identifizierbar. Auch, weil die Melodien des Nicolas Simion immer wieder so herrlich tänzeln. Es ist eben fast immer ein Schuss Heimat in seinem Spiel herauszuhören.

Heimat, das bedeutet für den Rumänen die musikalischen Folkloretraditionen seines Landes. Denen hat er sich im Verlaufe vieler Jahre immer mehr angenähert, nachdem er irgendwann in jungen Jahren den Jazz US-amerikanischer Prägung für sich entdeckte. Und so klingt sein Konzert in der Kellerbar des Consol Theaters auf Einladung der Jazzinitiative „GEjazzt“ wie ein aufregendes Rendezvous zwischen Amerika und dem Balkan. Aber nicht nur. Denn der vorzügliche Komponist Nicolas Simion hat an diesem Abend weitere musikalische Quellen anderer Autoren im Gepäck.

Mit marokkanischem Duft

Etwa Astor Piazzollas „Milonga sin palabras“ oder einen türkischen Folksong mit marokkanischem Duft.

Aber ganz gleich, was Simion zusammen mit dem US-Trompeter Ryan Carniaux, Bassist Oliver Lutz und Schlagzeuger Ralf Gessler in der Kellerbar spielt: Notierte und improvisierte Momente fließen wunderbar ineinander. Rasanter Bebop und knackige Grooves werden wunderbar von Folklore-Motiven durchdrungen. Und die beiden Bläser gönnen sich nicht nur gegenseitig viel Raum für fantasievolles Solospiel, sondern überlagern auch ebenso einfallsreich ihre Melodielinien im gemeinsamen Spiel.

Beim nächsten „GEjazzt“-Abend wird ein hervorragender Trompeter zu hören sein. Am 21. November bringt Sängerin Johanna Schneider Ack van Rooyen mit.