Gelsenkirchen. Das Musiktheater „Klavecks, der letzte Emscherläufer“ von Sigi Domke feiert am 6. November Uraufführung.

Der letzte Emscherläufer steht mit dem kleinen Schweiger und dem langen Lulatsch an der Imbissbude und bestellt Currywurst, Pommes Schranke und Frikadelle. Was auch sonst mitten im Revier! Und dennoch ist Regisseur Axel Kraus überzeugt: „Auch ein eingefleischter Ruhri wird in diesem Theaterstück noch Neues übers Ruhrgebiet erfahren.“

Denn das Musiktheater „Klavecks, der letzte Emscherläufer“, erzählt Geschichten über den Fluss der Emscher im Laufe der Zeit, wahre und erfundene, romantische und verrückte. Die große Welle macht dabei vor allem schräge Rockmusik, gespielt auf noch schrägeren Instrumenten.

Sigi Domke, der bekannte Regisseur, Autor und Musiker, schrieb dem Gelsenkirchener Schauspieler Markus Kiefer und seiner vierköpfigen Combo, den „Emscher-Rangers“, das Stück förmlich auf den Leib. „Klavecks“ thematisiert mit viel Humor, Komik, Hintergrundwissen und noch mehr Musik die Renaturierung der Emscher.

Regie in dem Spiel, das am 6. und 7. November in der Kaue an der Wilhelminenstraße 174, zu sehen sein wird, führt der Kölner Schauspieler Axel Kraus. Geprobt wird seit August im Alfred-Zingler-Haus: „Im Mittelpunkt steht der Emscherläufer, der das Ufer kontrolliert und im Zuge der Renaturierung plötzlich Sorge um seinen Arbeitsplatz hat“, so Kraus.

Den Emscherläufer im mausgrauen Arbeitsoverall gibt Markus Kiefer. Seine bizarren Emscher-Ranger sind Günter Menger (Klangdesign und Percussion) als „Mucke“, Peter Aleweld (Gitarre, Kontrabass), der den „Lulatsch“ spielt, Rüdiger Klappenbach (Klavier, Kontrabass) als „Mozart“ und Reinhold Niedziela (Cajon, Percussion), der den „Schweiger“ mimt.

Die Imbissbuden-Königin

Klavecks, der Emscherläufer, hat jede Menge Träume, zum Umsetzen aber fehlt ihm der Mut. Tagsüber wandert er an der Emscher entlang, abends spielt er Rock’n’Roll mit seiner Band. Klavecks plagen Zukunftsängste. Sigi Domke aber will mit seinem Stück zeigen: In jeder Krise steckt die Chance zum Aufbruch.

Zur ernsten Seite gesellt sich die schräge, wenn zum Beispiel Emscherranger Günter Menger (52) sein stählernes Waterphone und einen Kopftopf zum Klingen bringt und magische Sphärenklänge erzeugt. Oder wenn Rüdiger Klappenbach im weißen Mozart-Kostüm kräftig in die Tasten haut.

Ob der Emscherläufer am Ende seinen Job behalten und die Imbissbuden-Königin erobern kann, dass wird der Theaterbesucher dann live erleben. Nach der Uraufführung in Gelsenkirchen sind weiterer Aufführungen der Produktion im ganzen Revier geplant.

Lesen Sie auch