Gelsenkirchen. . Mit gleich zwei Fußball-Büchern bringt sich der Gelsenkirchener Lektor, Musiker und Autor Thomas Bertram in diesen Tagen bundesweit ins Spiel.

Tore, Zahlen, Anekdoten: Mit gleich zwei „Fußball“-Büchern bringt sich der Gelsenkirchener ektor, Musiker und Autor Thomas Bertram in diesen Tagen bundesweit ins Spiel.

Mit „111 Gründen, Schalke 04 zu lieben“, einer „Liebeserklärung an den großartigsten Fußballverein der Welt“ landete der Anekdotensammler im Herbst 2013 als Fußballautor einen Volltreffer. „Der Verlag war damals auf mich zugekommen, weil eine Lektoren-Kollegin wusste, dass ich Schalke-Fan bin“, erzählt der 60-jährige Bulmker.

Anekdoten gesammelt

Wochenlang arbeitete er sich für die Geschichtensammlung durch historische Archive, Zeitungsbände und recherchierte im Internet. Die Anekdotensammelwut muss ihn damals gepackt haben – jedenfalls zögerte Thomas Bertram nicht lange, als ihn der Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf aus Berlin um eine Fortsetzung bat. Diese liegt nun druckfrisch vor, natürlich in markantem königsblauen Einband. „Einmal Schalker – Immer Schalker: Der FC Schalke 04 in 111 Geschichten aus 111 Jahren“, so lautet der Titel.

„Mir schwebte zunächst vor, für jedes der Jahre seit Vereinsgründung eine Geschichte zu schreiben“, gibt Bertram zu Protokoll. „Doch während der Recherche und der Datensammlung ist mir dann aufgefallen, dass viele Jahre, vor allem jene der Frühzeit, einfach nicht mehr gut genug dokumentiert sind.“ Damals, in den Vorkriegsjahren, sei es noch nicht üblich gewesen, über jedes Tor und jeden Torschützen genau Buch zu führen. Das ist heute natürlich anders. Sie brauchen nur kurz ins Internet zu gehen und ein Spiel aufzurufen, dann wird Ihnen genau geliefert, wer in welcher Minute ein Tor schoss“, so Bertram.

Da das alte Schalke-Archiv, das in der Glückauf-Kampfbahn untergebracht war, während eines Luftangriffs im Zweiten Weltkrieg vollkommen zerstört wurde, seien viele historische Daten einfach nicht mehr vorhanden, erklärt Thomas Bertram wehmütig. „Deshalb habe ich die frühen Jahre übersichtlich zusammengefasst“, merkt er an.

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Wer sich durch die 307 Seiten plus Anhang liest, reist automatisch zurück in die Zeit der großen Erfolge (wie dem Rekord am 1. Juni 1931 und dem Weltmeisterjahr 1951) aber auch der herben Niederlagen (etwa ins Jahr 2001, als Schalke für viereinhalb Minuten Meister war).

Hier gibt es kurzweiligen Lesestoff – nicht nur für eingefleischte Schalke-Fans, sondern auch für jene, die an einem Blick auf die jüngste Gelsenkirchener Geschichte interessiert sind.

Mode- und Frisurensünden

Weitaus kleinteiliger hat der Gelsenkirchener Autor in dem Büchlein „Die Bundesliga für die Hosentasche“ gearbeitet, die im Fischer Verlag erschienen ist. Dieser Miniband ist gespickt mit Anekdoten und Zitaten, aber auch mit Tabellen und imposanten Zahlen. So ist zu lesen, dass seit der Liga-Gründung bis zur vergangenen Saison 48 602 Tore in der Bundesliga geschossen wurden – und wie sich die Einnahmen aus dem Verkauf der Übertragungsrechte an das Fernsehen stetig gesteigert haben. Bertram erinnert an Mode- und Frisurensünden, an lustige, skurrile, aber auch an traurige Momente der Bundesligageschichte. Perfekt, um in der nächsten Halbzeit noch einmal das Gedächtnis aufzufrischen. . .