Gelsenkirchen. Die Produktion verschlingt viele Rohstoffe und Energie. Wer den eigenen Kaffeebecher mitbringt, tut der Umwelt einen großen Gefallen.
Die Deutschen lieben Kaffee. Ob zum Frühstück, nach dem Mittagessen, nachmittags zum Kuchen oder einfach zwischendurch – Kaffee geht immer. Auch Cappuccino oder Latte Macchiato. Kein Wunder also, dass auch der „Coffee to go“ ganz hoch im Kurs steht und mittlerweile an fast jedem Kiosk, in vielen Bäckereien, Eisdielen oder in Tankstellen-Shops erhältlich ist.
Viel Abfall, hoher Energieaufwand
So landen allein in Deutschland stündlich 320.000 „To go“-Pappbecher im Müll, hochgerechnet sind das 7,68 Millionen am Tag und satte 2,8 Milliarden im Jahr. Um diese Mengen zu produzieren, werden jährlich ca. 64.000 Tonnen Holz, zur Gewinnung von 29.000 Tonnen Papier, aus dem die Becher dann hergestellt werden, verbraucht. Das sind geschätzte 43.000 Bäume jährlich, die für die Becherproduktion der Motorsäge zum Opfer fallen.
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Auch die Energiemenge, die für die Becher-Produktion benötigt wird, ist immens. So könnte man damit eine durchschnittliche Kleinstadt ein komplettes Jahr lang mit Strom versorgen. Die naheliegende Lösung dafür: sich beim Kaffeeholen einfach die eigene Tasse mitbringen, statt Einwegbecher zu nutzen. Doch: Wie reagieren Kioskbetreiber und Ladenbesitzer auf den Wunsch, den Kaffee direkt in die eigenen Becher gefüllt zu bekommen? Die WAZ hat den Praxischeck gemacht und bei verschiedenen Bäckereien und Kiosken in der Innenstadt nachgefragt.
Eigene Behälter sind gern gesehen
Das Ergebnis: In Filialen der Bäckerei Gatenbröcker, bei Kamps, im kürzlich eröffneten BackFactory-Café an der Bahnhofsstraße, bei diversen Kiosken, in der Hosselman-Filiale, im Rewe am Hauptbahnhof aber auch bei Subway, Tchibo und in verschiedenen Eiscafés ist das Mitbringen einer eigenen Kaffeetasse überhaupt kein Problem und wird sogar gerne gesehen.
Einzig bei McDonalds wird der Kaffee so oder so in einen Pappbecher gefüllt, „Wer ihn in der eigenen Tasse haben möchte, muss diesen nach dem Kauf halt umschütten“, erzählt eine Mitarbeiterin. Auf Nachfrage, was die Gründen hierfür sind, verwies man auf Hygienevorschriften.
Zusammengefasst macht das Ergebnis der WAZ-Umfrage deutlich, dass bei vielen Menschen bereits ein Umdenken stattgefunden hat. Den Mitarbeitern der befragten Geschäfte zufolge bringen jedenfalls mittlerweile zahlreiche Kunden eigene Behältnisse für ihr geliebtes Heißgetränk mit – Tendenz steigend. Mittlerweile wird im übrigen in vielen Verkaufsstellen zusätzlich Geld für die Pappbecher verlangt. Denn wer nicht von sich aus umdenkt, tut es vielleicht wenns ans Geld geht.