Gelsenkirchen. In den Herbstferien findet der Talent-Campus für zugewanderte Jugendliche in Gelsenkirchen statt. Ziel ist es, den Integrationsprozess zu unterstützen.

Integration ist wichtig, um den Zusammenhalt einer Gesellschaft zu fördern. Allerdings ist es für Jugendliche, die aus anderen Ländern wie Bulgarien und Rumänien zugewandert sind, nicht immer einfach, sich in einer fremden Stadt mit einer fremden Sprache zurechtzufinden. Um den Jugendlichen das Eingewöhnen in der Stadt zu erleichtern, veranstaltet die VHS den Talent-Campus, der unter dem Motto „Heimat und Freunde finden. Mein Weg nach GE“ steht. Das Programm findet in der ersten Herbstferienwoche vom 5. bis 9. Oktober in enger Kooperation mit dem Projekt „EU-Neuzuwanderung“ der Arbeiterwohlfahrt, UB Gelsenkirchen/Bottrop, dem DGB-Haus der Jugend und mit dem Medienzentrum der Stadtbibliothek statt. Bereits zum zweiten Mal nehmen an die 60, zum Teil neu zugewanderte Jugendliche von 14 bis 18 Jahren an dem Programm teil. „Die Sprachförderung, kulturelle Bildung und Selbstbehauptung werden hier spielerisch vermittelt“, erklärt Brigitte Schneider, die Programmbereichsleitung Politik und Gesellschaft der VHS in Gelsenkirchen.

Verschiedene Workshops

In dieser Woche gibt’s morgens verschiedene Kulturworkshops. Die jungen Menschen durften zuvor zwischen fünf Angeboten wählen. „Hip-Hop & Breakdance“ wird von Milo Style ilir Brahaj vermittelt, der leidenschaftlicher Tänzer ist und auch viel auf der Internetplattform Youtube unterwegs ist. Neben Graffiti, Schauspiel, Comiczeichnen steht noch der Kurs Trick-Box zur Wahl, bei dem ein Trickfilm erstellt wird.

„Alle Kurse setzen sich mit den Themen Heimat, Freunde finden und Ankommen in Gelsenkirchen auseinander“, erläutert Brigitte Schneider. Am Nachmittag, nach dem gemeinsamen Mittagessen, finden dann Sprachworkshops statt. Hier sollen die jungen Erwachsenen ihre Sprachkenntnisse verbessern und ein Sicherheitsgefühl für die deutsche Sprache bekommen. Anschließend befasst man sich dann täglich bis 17 Uhr in Sportkursen mit den Themen Selbstbehauptung und Anti-Aggressionstraining. „Wir wollen den Jugendlichen zeigen, dass Fäuste zu ballen keine Lösung ist, sondern, dass es andere Wege gibt, sich auszudrücken“, erklärt Admir Bulic, Mitarbeiter der AWO des Unterbezirks Gelsenkirchen, der das Projekt „EU-Neuzuwanderung“ leitet. Er fügt hinzu: „Die Workshops sollen nachhaltig wirken. Deswegen gibt es auch nach der Ferienwoche weitere Angebote.“ Am letzten Tag gibt es eine Abschlussveranstaltung im Bildungszentrum.

Teilnehmer und Finanzierung

Die teilnehmenden Jugendlichen sind vom Grillo-Gymnasium, der Gesamtschule Ückendorf und der Lessing-Realschule. Weitere Mitglieder warb die Awo durch Familienbesuche.

Finanziert wird der Talent-Campus durch das Programm „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Daher ist das Angebot für die Kinder und Jugendlichen kostenlos.