Gelsenkirchen. Lavinia Schminnes liebt und zeichnet Mangas. Die 19-Jährige hat über 600 Bücher, Spiele und Filme sowie Figuren in ihren Regalen stehen.

Fast täglich hat Lavinia Schminnes einen Stift in der Hand. Wenn die 19-Jährige nicht auf Papier zeichnet, malt sie auf ihrem Grafiktablett, das mit dem Computer vernetzt ist. „Für mich ist Zeichnen eine Leidenschaft“, erklärt die 19-Jährige. Schon als Kind liebte sie den Umgang mit Stift und Papier innig. Vor drei Jahren entdeckte sie dann Mangafiguren und begann mehr und mehr, sich für die japanische (Kunst-)Welt zu interessieren.

Seitdem bringt die junge Frau Mangas selbst aufs Blatt. Als Werkzeug nutzt sie verschiedene Stifte. Mit Bleistift entstehen die Grundstrukturen, die sie mit bunten Filzmalern und Aquarellfarben ausmalt. Details zeichnet sie mit herkömmlichen Buntstiften nach. Für die Arbeit am Computer braucht sie keinen Farbkasten, hier reicht ein Programm, dass extra für die Erstellung von Mangas entwickelt wurde. Schattierungen und Tiefen gelingen damit besonders gut, allerdings ist die Farbgenauigkeit beim Druck nicht immer gewährleistet.

„Mich begeistern die Emotionen der Charaktere“, erklärt Lavinia, die über 600 Bücher, Spiele und Filme sowie japanische Figuren in ihren Regalen stehen hat. Viele ihrer Freundschaften sind auch durch die Liebe zu den japanischen Zeichentrickfiguren entstanden. „Durch Conventions und über das Internet habe ich viele Leute aus der Szene kennengelernt“, berichtet Lavinia, die sich in dem Milieu „Kawaii Lavii“ nennt.

Tipps für Gleichgesinnte

Gerade hat Lavinia angefangen, mehr realistische Zeichnungen anzufertigen. „Ich versuche, mich mehr und mehr zu verbessern und neue Techniken dazu zu lernen.“ Oft ist sie so in das Zeichnen vertieft, dass sie die Zeit vergisst und bis zu sechs Stunden am Tag damit beschäftigt ist. Ihre berufliche Zukunft möchte sie mit ihrer Leidenschaft verknüpfen. Ihr Wunsch: Grundschullehrerin mit Schwerpunkt Kunst. Zwei Bewerbungsmappen hat sie bereits zu Unis herausgeschickt. Im Moment heißt es abwarten. Auf die Frage was sie so an dem Zeichnen liebt, antwortet sie: „Mich entspannt das völlig. Außerdem stimmt es mich fröhlich, Erfolge zu sehen.“

Für Gleichgesinnte hat die 19-Jährige ein paar Tipps auf Lager: „Skizzen, mit denen man nicht so zufrieden ist, sollten nicht weggeworfen werden. Guckt man diese sich in einem Jahr noch einmal an, kann man die Entwicklung sehen.“ Sie fügt hinzu: „Außerdem hilft es, Gegenstände oder Menschen genau anzuschauen und abzumalen. Das gibt einem ein Gefühl für Proportionen“, erklärt Lavinia. Der Traum der jungen Frau ist es, einmal selbst nach Japan zu reisen. Dort möchte sie mal in einem winzigen Kapselhotel, das gerade einmal zwei Meter Bodenfläche hat und 1,20 Meter hoch ist, wohnen.