Gelsenkirchen/Essen. Till Beckmann von der Knappenschmiede und WH-Scout Suat Yilmaz sind Profis mit dem zweiten Blick. Ihre Erfahrungen waren jetzt gefragt.
Geduld, Zeit und Vertrauen – das sind die Dinge, die die drei Talentscouts Till Beckmann (Knappenschmiede Schalke 04 e.V.), Dr. Michael Strucken (Arbeitsagentur Köln) und Suat Yilmaz (Westfälische Hochschule) in ihrer Arbeit verbindet. Sie trafen sich bei der Fachtagung TalentPerspektiven Ruhr 2015 der TalentMetropole Ruhr im Essener ThyssenKrupp Quartier zum Dialog „Treffen der Talentscouts – Profis mit dem Zweiten Blick“.
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„Geduld ist wichtig, aber am wichtigsten ist der Talentscout selbst, jedes Wort ist wichtig. Ein ‚Du schaffst es nicht‘ zerstört sehr viel Selbstbewusstsein und Hoffnung“, beschreibt Yilmaz seine Arbeit. Als erster Talentscout einer deutschen Hochschule unterstützt er seit vier Jahren junge Talente aus dem nördlichen Ruhrgebiet ihren Bildungsweg zu gehen. Sechs weitere Ruhrgebietshochschulen bieten nun Talentscoutingprogramme an. An der Westfälischen Hochschule wurde zu ihrer Unterstützung das NRW-Zentrum für Talentförderung eingerichtet.
Erster Flüchtlingsscout der Agentur für Arbeit
Dr. Michael Strucken fördert ebenfalls häufig junge Menschen. Er ist der erste Flüchtlingsscout der Agentur für Arbeit und hilft seit 2014 Asylbewerbern in Köln dabei in Deutschland anzukommen und möglichst schnell einen Job zu finden. Till Beckmanns Arbeit hingegen beginnt schon im Grundschulalter seiner Talente.
Als administrativer Leiter der Schalker Knappenschmiede betreut der Diplomsportwissenschaftler schon achtjährige Fußballtalente. Sie werden häufig von ihren Fußballvereinen empfohlen und in der Knappenschmiede über Jahre von Trainern, Mentoren, Psychologen und Pädagogen begleitet. Ziel ist es dabei die jungen Talente im Fußball weiterzubringen. „Wir haben aber auch eine soziale Verantwortung. Die Schule muss immer im Vordergrund stehen. Das ist manchmal schwierig den Schülern zu verdeutlichen“, so Beckmann. Die Knappenschmiede kooperiert dazu mit der Gesamtschule Berger Feld und möchte so Schule und Sport verbinden.