Gelsenkirchen. Schalke 04-Legende Gerald Asamoah verlegt den Sitz seiner Stiftung für herzkranke Kinder nach Gelsenkirchen und bekennt sich so zu seiner Stadt.

Schalke-Legende Gerald Asamoah hat gelernt zu kämpfen und es seinen Gegnern auf dem Rasen nie leicht gemacht. Doch auf dem Weg zum erfolgreichen Profi musste der 36-Jährige erfahren, wie schmal der Grat zwischen Ruhm und Hoffnungslosigkeit sein kann. Ein Herzfehler bedrohte sein Leben und damit auch die Karriere des Fußballers. So spielte das Herz im doppelten Sinn eine bedeutende Rolle, als der Ex-Nationalkicker jetzt den Sitz seiner Stiftung für herzkranke Kinder nach Gelsenkirchen verlegte. „Für die Stadt und Schalke schlägt mein Herz, hier bin ich zu Hause“, lässt „Asa“ in seine Gefühlswelt blicken.

Vor 17 Jahren stellten Ärzte bei Gerald Asamoah die Herzerkrankung fest. „Kein Arzt konnte mir sagen, ob ich weiter Fußball spielen könnte“, erinnert er sich. Die Lizenz wurde ihm entzogen. Der Musterprofi kämpfte außerhalb des Rasens, wollte seine Leidenschaft nicht aufgeben, ließ sich in den USA untersuchen. Die Mediziner sahen das Risiko eines Herzstillstandes bei unter einem Prozent. Asamoah: „Ich liebe den Sport, er ist mein Traum. Ich habe mir selbst versprochen, wenn es mir besser geht, etwas zurückzugeben.“

Eine Herzensangelegenheit

So entstand der Gedanke der Stiftung, die Projekte unterstützen sollte, um herzkranken Kindern zu einem lebenswerten Leben zu verhelfen. „Eine Herzensangelegenheit“, wie Gerald Asamoah versichert. Der Fußballer dachte an Projekte, die unmittelbar mit seiner persönlichen Geschichte zusammenhingen. „Ich wollte ein Vorbild für Kinder sein, Mut zu haben, nicht aufzugeben und zu zeigen, dass es immer Sinn macht, an den eigenen Träumen festzuhalten und sie zu verwirklichen.“

Doch die Arbeit in der Stiftung war intensiver, als es sich Gerald Asamoah vorgestellt hatte. Zumal er noch als Profi täglich auf dem Rasen stand. Eine Geschäftsführerin, ein dreiköpfiger Vorstand und ein Beirat wachen über die Stiftung, werten die Anfragen nach Dringlichkeit aus, ehe ein Projekt unterstützt wird. Von allen Kontinenten kommen Anträge, über die entschieden werden muss. Hilfe können Kinder nicht nur bei dringend erforderlichen Operationen erfahren. Auch bei präventiver Arbeit oder bei der Anschaffung von medizinischen Geräten springt die Stiftung ein.

Schicksal eines Mädchens geht Asamoah nah

Das Schicksal eines Mädchens, dem in Ghana, Asamoahs Heimatland, geholfen werden konnte, liegt ihm besonders am Herzen. „Es gehört praktisch zur Familie, ist uns ans Herz gewachsen.“ Glücklich ist der 36-Jährige, wenn er in das lachende Gesicht eines Kindes blickt, das ins Leben zurückgefunden hat. Gerald Asamoah möchte mit seiner Stiftung weitere Mediziner in Afrika ansprechen, aber auch in Gelsenkirchen Kontakte zu Krankenhäusern aufnehmen.

Der „Jung-Oldie“ wird schon im November dank seiner Beinarbeit die finanzielle Ausstattung seiner Stiftung weiter verbessern. Beim Abschiedsspiel „Asa seine letzte Schicht“ spielen Schalkes All-Stars gegen Asas Freunde am 14. November in der Arena. Mpenza, Sand, Bordon, Ernst, Kuranyi oder Büskens sind einige der Schalker Größen, die auflaufen werden. Hoffentlich lässt „Mickie Krause“, der sich unter die Kicker mischen wird, sein Mikro in der Kabine.