Am Samstag trafen sich im Nordsternpark 2000 Gäste zum größten Pfadfindertreffen in NRW. Aktuelles Motto: Gastfreundschaft für Flüchtlinge .

Das Gelände des Nordsternparks ist am Samstag nicht wieder zu erkennen: Überall auf den Wiesen sind Zelte und Stände aufgebaut, zahllose Menschen pendeln dazwischen hin und her. Und wo man auch hinsieht, überall erblickt das Auge die beigen Jacken mit den bunten Ansteckern und Abzeichen. Pfadfinder aus dem ganzen Ruhrgebiet und dem märkischen Sauerland zog es nach Horst, um den siebten „Ruhrjamb“ der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) zu feiern.

Thema schon im Vorjahr geplant

„Wir verfolgen mit der Aktion dieses Jahr zwei Leitbilder“, sagt DPSG-Pressesprecher Christian Schnaubelt. „Zum einen unser Standard-Motto: Voller Tatendrang! Zum anderen ein aktuelles politisches Thema: Gastfreundschaft für Menschen auf der Flucht!“

Die aktuelle Brisanz des Themas war bei der Planung im letzten Jahr freilich so noch nicht absehbar. Schnaubelt erklärt: „Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass auch wir uns mit der Flüchtlingsdebatte beschäftigen und selbstverständlich helfen wollen.“ Es gehe darum, den Menschen zu zeigen, dass Pfadfinder durchaus mehr tun, als „nur alten Frauen über die Straße zu helfen oder Kekse zu verkaufen.“ Mit solchen Klischees möchte die DPSG jetzt aber aufräumen.

Oberbürgermeister lobt das Engagement

Der sogenannte „Ruhrjamb“ begann auch diesmal mit dem traditionellen Gottesdienst, schließlich handelt es sich um eine kirchliche Organisation: Im Amphitheater sprach in einer aufgezeichneten Botschaft der terminlich verhinderte Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck ebenfalls die Flüchtlings-Problematik an.

„Helft voller Tatendrang mit, Gemeinschaften entstehen und wachsen zu lassen, in denen alle Menschen ihren Platz finden und gut und in Frieden leben können“, appellierte der Vertreter der katholischen Kirche an die Pfadfinder und sonstigen Gäste der kunterbunten Veranstaltung.

© Michael Korte

Oberbürgermeister Frank Baranowski lobte das Engagement der Pfadfinder in seiner Begrüßungsrede und verwies ebenfalls auf die Notwendigkeit, dass alle in der Stadt helfen, „den Kindern und Jugendlichen, Männern und Frauen, die hier Schutz vor Krieg und Armut suchen, zu einem sicheren Dach über dem Kopf zu verhelfen“ und sie willkommen zu heißen.

Bunte Spiele sorgten für den Spaß

„Da gibt es derzeit sehr viele Ansatzpunkte für die tägliche gute Tat“, spielte er auf das Pfadfindermotto an. Doch auch der Spaß kam bei dem Großtreffen der 2000 Pfadfinder nicht zu kurz; gerade für die jüngeren Mitglieder der „Rovers“ oder „Wölflinge“. Die 100 Pfadfinderstämme vor Ort boten bunte Spiele aller Art an, so dass es auf den Wiesen turbulent zuging, wenn die Kinder sich im Wettrennen oder Tauziehen maßen.

Zwischen all dem tobte der „Schwarze Kobold“, das Maskottchen der Jungpfadfinder, durch die Menschenmenge. „Wir Pfadfinder helfen alle gemeinsam und voller Tatendrang – und das möchten wir der Öffentlichkeit bewusst machen, resümierte Christian Schnaubelt.